Baccarat

Baccarat ist ein französisches Kartenspiel, das in der Variante »chemin de fer« in mehreren Bond-Filmen und -Romanen eine Rolle spielt.

Im deutschsprachigen Raum sind auch die Schreibungen »Baccara« und »Bakkarat« anzutreffen. Baccarat chemin de fer (Baccarat »Eisenbahn«) wird seit dem 20. Jahrhundert vor allem in französischen Casinos gespielt. Erforderlich sind für diese Variante sechs Decks zu je 52 Karten eines französischen Blatts (häufig ohne Indexzahlen) in den vier Farben Kreuz, Pik, Herz und Karo. Das Ass zählt dabei einen Punkt, die Karten Zwei bis Neun zählen ihre Zahlenwerte und die übrigen Karten zählen null Punkte. Der Bankquier als derjenige Spieler, der die Bank (Banco) hält, spielt gegen den Rest des Tischs, der dabei von einem Spieler repräsentiert wird. Dieser Spieler sowie der Banquier erhalten jeweils zwei verdeckte Karten. Der Spieler, der den Tisch repräsentiert, darf seine Karten einsehen und entscheiden, ob er eine dritte Karte wünscht, auf eine dritte Karte verzichtet oder seine beiden Karten sogleich aufdeckt. In den beiden erstgenannten Fällen darf sodann der Banquier seine beiden Karten einsehen und die gleiche Entscheidung für sich treffen. Nun werden die Kartenwerte der beiden Spieler verglichen, wobei lediglich der Wert der Einerstelle zählt (zehn Punkte entsprechen null Punkten, elf Punkte entsprechen einem Punkt usw.). Gewonnen hat, wer die höchste Punktzahl erreicht (maximal also neun Punkte); bei Gleichstand wird die Runde wiederholt.

Die Filmfigur James Bond wird bei Gelegenheit eines Baccarat-Spiels im ersten Bond-Film der EON-Reihe 007 jagt Dr. No aus dem Jahr 1962 eingeführt. (Verwendet werden hier Baccarat-Karten mit Indexzahlen.) Der Zuschauer sieht zunächst nur die Hände von Bond (Sean Connery), der die Bank hält, bevor auch das Gesicht des Agenten gezeigt wird und dieser sich – nach dem von seiner Mitspielerin Sylvia Trench (Eunice Gayson) vorgegebenen Muster – mit den berühmt gewordenen Worten »Bond. James Bond.« vorstellt:

Noch in GoldenEye, dem 17. Bond-Film der EON-Reihe aus dem Jahr 1995, spielt Baccarat eine Rolle. Die oben erwähnte Szene aus 007 jagt Dr. No wird hier zitiert, wenn Bond (Pierce Brosnan) im Casino von Monte-Carlo in Monaco gegen Xenia Onatopp (Famke Janssen) spielt. (Zu sehen sind Baccarat-Karten ohne Indexzahlen.) Die Stimmung der Szene ist dabei eine deutlich andere, nämlich bedrohlich und spannungsgeladen. Es folgt die traditionelle Selbstvorstellung mit den Worten »Bond. James Bond.«:

In späteren Filmen wird Baccarat als Kartenspiel von Poker abgelöst – besonders prominent in Casino Royale , dem 21. Bond-Film der EON-Reihe aus dem Jahr 2006. In dem zu Grunde liegenden ersten Bond-Roman Casino Royale aus dem Jahr 1953 handelt es sich bei dem von Bond und Le Chiffre gespielten Kartenspiel dagegen noch um Baccarat.