The Fighting Temeraire

The Fighting Temeraire ist ein Ölgemälde des britischen Malers J. M. W. Turner aus dem Jahr 1839, das im Bond-Film Skyfall zu sehen ist.

Beschreibung und Interpretation
Das Gemälde im Bond-Film Skyfall
Das Gemälde auf der englischen 20-£-Banknote
Weitere Informationen zu diesem Thema

Beschreibung und Interpretation

Der britische Maler Joseph Mallord William Turner malte das Bild im Jahr 1839 im Alter von 64 Jahren. Der vollständige Titel des Gemäldes lautet »The Fighting Temeraire tugged to her last berth to be broken up« (»Die kämpferische Temeraire wird zum Abwracken an ihren letzten Ankerplatz geschleppt«). Es handelt sich um ein Schiffsporträt, das von Turner als Ölgemälde (Öl auf Leinwand) im Format 91 cm x 122 cm realisiert wurde.

Das Gemälde zeigt das titelgebende Segelschiff HMS Temeraire auf der Themse bei London. Das ehemalige Kriegsschiff fährt jedoch nicht mit gehissten Segeln, sondern wird von einem Dampfschlepper gezogen. Auf diese Weise ist die HMS Temeraire unterwegs zu ihrem letzten Ankerplatz, einem Schiffsfriedhof in Rotherhithe im Südosten Londons, um dort abgewrackt zu werden. Die Szene, die im Wesentlichen die linke Bildhälfte ausfüllt, spielt sich vor dem Hintergrund eines dramatischen Sonnenuntergangs ab, der den Inhalt der rechten Hälfte des Gemäldes bildet.

Die 2.110 Tonnen schwere HMS Temeraire spielte als Kriegsschiff der Neptun-Klasse eine wichtige Rolle im sogenannten Dritten Koalitionskrieg gegen Napoleon. In der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805 verteidigte der mit 98 Kanonen bestückte Dreidecker die HMS Victory des britischen Admirals Horatio Nelson und sicherte so dessen Sieg über Frankreich und Spanien in der Seeschlacht trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit.

Das Gemälde weist insbesondere zwei Ungenauigkeiten auf, die Turner im Rahmen seiner künstlerischen Freiheit womöglich bewusst in Kauf genommen hat. Zum einen fahren die abgebildeten Schiffe die Themse hinauf, kommen also aus östlicher Richtung, so dass im Hintergrund (also im Osten) in Wahrheit kein Sonnenuntergang zu sehen sein dürfte. Zum anderen waren die Masten der HMS Temeraire, die im Bild noch zu sehen sind, in Wirklichkeit bereits entfernt worden, lange bevor das Schiff zum Abwracken geschleppt wurde.

Turners Darstellung des ausgemusterten Segelschiffs HMS Temeraire, das hier mit seiner weiß-goldenen Lackierung fast geisterhaft erscheint und vor dem Hintergrund des Sonnenuntergangs von einem modernen Dampfschiff zum Abwracken geschleppt wird, kann als Metapher für technischen Fortschritt und Vergänglichkeit gedeutet werden: Das Segelschiff, das sich einer veralteten Technik bedient und daher nicht mehr den Anforderungen der Zeit entspricht, wird vom Dampfschiff abgelöst. Trotz ihrer Verdienste um die Sicherheit und die Vorherrschaft des Vereinigten Königreichs bleibt der HMS Temeraire das Schicksal aller ausgedienten Schiffe nicht erspart. Mit ihrer Zerlegung geht symbolisch eine Ära zu Ende.

In einer Umfrage der BBC aus dem Jahr 2005 wurde The Fighting Temeraire zum wichtigsten Gemälde des Vereinigten Königreichs gewählt. Das Bild gehört heute unter der Inventarnummer NG524 zur Sammlung der National Gallery am Londoner Trafalgar Square, auf dem Nelson’s Column, eine etwa 46 Meter hohe Säule mit einer rund 5,5 Meter hohen Statue Admiral Nelsons, steht.

The Fighting Temeraire ist Teil der Dauerausstellung der National Gallery und dort in Raum 34 zu sehen.

Das Gemälde im Bond-Film Skyfall

In Skyfall, dem 23. Bond-Film der EON-Reihe aus dem Jahr 2012, soll James Bond, der nach seiner Rückkehr soeben in den aktiven Dienst wiederaufgenommen wurde, den neuen Quartiermeister Q treffen. Dieser hat nach dem Anschlag auf das MI6-Hauptquartier noch keine neuen Räumlichkeiten bezogen. Bill Tanner organisiert daher ein Treffen zwischen Bond und Q in der National Gallery.

Zu Beginn der Szene, in der sich beide zum ersten Mal begegnen, sehen wir eine Großaufnahme von Turners Gemälde. Bond (Daniel Craig) sitzt zunächst allein vor dem Bild und betrachtet es ruhig, bevor sich Q (Ben Whishaw) unmittelbar neben ihn setzt. Q beginnt ein Gespräch über die Bedeutung des Gemäldes und darüber, dass ihn der Anblick des Bildes melancholisch mache. Auf die Frage »Was sehen Sie?« (»What do you see?«) antwortet Bond lakonisch mit »Ein verdammt großes Schiff.« (»A bloody big ship.«, in der deutschen Synchronfassung wiedergegeben mit »Ein Schiff und noch ein Schiff.«). Als Bond gehen will, spricht Q ihn mit seiner Kennung 007 an und stellt sich als sein neuer Quartiermeister vor, was Bond zunächst kaum glauben kann. Es folgt ein Wortwechsel über die vermeintlichen Vor- und Nachteile der Jugend und des Alters bei der Tätigkeit für den MI6 – eine Thematik, die durch das Gemälde, vor dem die Unterhaltung stattfindet, gespiegelt wird.

Letztlich geben sich beide Männer jedoch respektvoll die Hand. Q stattet Bond mit einem Flugticket nach Shanghai und weiteren Dokumenten, einer neuen Version der Walther PPK samt Handabdruckscanner sowie einem handlichen Funktransmitter aus, was Bond sichtlich enttäuscht zurücklässt. Q kommentiert die wenig spektakuläre Ausstattung mit den Worten »Haben Sie explodierende Stifte erwartet? So etwas machen wir eigentlich nicht mehr.« (»Were you expecting an exploding pen? We don’t really go in for that anymore.«) – eine Anspielung auf die Gadgets in früheren Bond-Filmen, insbesondere den explodierenden Kugelschreiber in GoldenEye. Die Bitte des Quartiermeisters, die Ausrüstung in einem Stück zurückzubringen, kommentiert Bond in Anspielung auf Aldous Huxleys dystopischen Roman aus dem Jahr 1932 mit den Worten »Schöne neue Welt.« (»Brave new world.«):

Für den Dreh der Szene wurden die in der National Gallery vorhandenen, relativ massiven Sitzgelegenheiten durch die im Film zu sehenden grazileren Sitzbänke ersetzt. Auf diese Weise können Bond und Q in einer Einstellung von hinten nebeneinander sitzend gezeigt werden, während im Hintergrund Turners Gemälde zu sehen ist.

Das Gemälde auf der englischen 20-£-Banknote

Turners Gemälde The Fighting Temeraire ist auf der Rückseite der jüngsten 20-£-Banknote abgebildet, die seit Februar 2020 von der Bank of England ausgegeben wird. Der Polymer-Geldschein zeigt auf seiner Rückseite im Vordergrund das Selbstporträt Turners aus dem Jahr 1799, die Unterschrift des Malers, die seinem Testament entnommen ist, sowie das Zitat »Light is therefore colour« (»Licht ist daher Farbe«) aus einem Vortrag, den Turner im Jahr 1818 gehalten hat. Im Hintergrund ist sein Gemälde The Fighting Temeraire zu sehen:

Weitere Informationen zu diesem Thema

Website der National Gallery zu Turners Gemälde The Fighting Temeraire

Website der Bank of England zur 20-£-Polymer-Banknote

Light is therefore Colour, Rede des Gouverneurs der Bank of England Mark Carney vom 10. Oktober 2019


Stand: Juli 2023

Being James Bond

Being James Bond ist eine Retrospektive aus dem Jahr 2021, die auf Daniel Craigs 15 Jahre als Darsteller von James Bond zurückblickt.

Produktion
James Blond
Casino Royale
Ein Quantum Trost
Skyfall

Spectre
Keine Zeit Zu Sterben
Veröffentlichung auf YouTube

Die Retrospektive wurde mit folgendem Trailer beworben:

Produktion

Die 46 Minuten lange Retrospektive wurde von Special Treats für MGM und EON produziert und zuerst am 7. September 2021 auf Apple TV+ veröffentlicht.

James Blond

Being James Bond eröffnet mit einer Rückschau auf die überwiegend kritische und teils feindliche Medienberichterstattung über »James Blond, den ersten blonden Bond« (»James Blond, the first blond Bond«), wie Daniel Craig genannt wurde, nachdem er der Öffentlichkeit als sechster Bond-Darsteller der offiziellen EON-Reihe vorgestellt worden war. Diese faktisch falsche (bereits Roger Moore hatte als blonder Schauspieler James Bond dargestellt) sowie inhaltlich tendenziöse Berichterstattung prägte die ersten Monate der Craig-Ära.

Die Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson berichten, wie sie von Anfang an auf Craig als Hauptdarsteller fixiert waren, während Craig selbst jedoch die Rolle des James Bond zunächst gar nicht übernehmen wollte. Daniel Craig berichtet, wie er letztlich durch das Drehbuch für den Film Casino Royale überzeugt wurde, sich für die Rolle zur Verfügung zu stellen. Nach der telefonischen Zusage durch Barbara Broccoli habe er eine Flasche Wodka sowie Wermut und einen Cocktailshaker gekauft und den Erfolg in seiner Wohnung mit einer Reihe Martinis gefeiert.

Barbara Broccoli beschreibt, wie erst die Veröffentlichung eines von Paparazzi geschossenen Fotos von Craig, der bei den Dreharbeiten zu Casino Royale in einer blauen Badehose aus dem Meer steigt, die öffentliche Wahrnehmung schlagartig zu Gunsten von Craig in der Rolle des britischen Geheimagenten 007 verändert habe.

Casino Royale

Craig berichtet, wie er sich bei den Dreharbeiten zu seinem ersten Bond-Film Casino Royale von Zeit zu Zeit in wichtige künstlerische Entscheidungen eingebracht habe. Auf ihn geht laut Barbara Broccoli die Idee zurück, die für Bond und Lynd zentrale Szene in der Dusche nicht wie ursprünglich im Drehbuch vorgesehen in Unterwäsche, sondern vollständig bekleidet zu drehen – eine Entscheidung, durch welche die Wirkung der Szene entscheidend verstärkt wurde.

Broccoli und Wilson geben an, den zentralen Beitrags Craigs zur Filmserie darin zu sehen, dass es ihm zum ersten Mal gelungen sei, das Gefühlsleben James Bonds aus den Büchern auf die Leinwand zu bringen.

Dargestellt wird sodann in den Worten Craigs, Broccolis und Wilsons sowie am Beispiel zahlreicher Schlagzeilen, dass die Reaktionen auf den fertigen Film beginnend mit der Royal Premiere im Odeon Leicester Square, zu der die britische Königin Elizabeth II. erschienen war, ausgesprochen positiv ausfielen. Casino Royale erzielte das bis dahin beste Einspielergebnis aller Bond-Filme.

Ein Quantum Trost

Im folgenden Abschnitt der Retrospektive werden die Erwartungen an Craigs zweiten Bond-Film sogleich mit dem Hinweis auf einen Streik der Drehbuchschreiber während der Dreharbeiten gedämpft. Die Dreharbeiten zu Ein Quantum Trost begannen ohne fertiges Drehbuch, was laut Broccoli »nie eine gute Idee« (»never a good idea«) ist. Laut ihr handelt es sich bei dem Ergebnis »trotzdem um einen guten Film« (»it’s still a good movie«).

Craig beschreibt, wie sein Privatleben und sein mentaler Zustand in dieser Zeit unter der öffentlichen Aufmerksamkeit und seiner Berühmtheit litten.

Skyfall

Die zentrale Aufgabe des Films Skyfall sehen Broccoli, Craig und Wilson rückblickend darin, der Figur des James Bond eine Familie innerhalb des MI6 und damit ein Fundament zu geben. Entscheidend waren dabei die Rollen M (Judi Dench sowie, in Vorbereitung auf spätere Filme, Ralph Fiennes), Q (Ben Whishaw) und Moneypenny (Naomi Harris).

Michael G. Wilson beschreibt Skyfall als »ein Beispiel für eine komplexe Geschichte und eine sehr einfache Handlung« (»an example for a complex story and a very simple plot«). Daniel Craig schildert, dass sich die Beteiligten bereits früh auf das Ende des Films mit dem Tod von M (Judi Dench) festgelegt hatten.

Abschließend wirft die Retrospektive in diesem Teil einen Blick auf die Royal Premiere von Skyfall und die begleitenden Werbemaßnahmen für den Film, insbesondere im Zusammenhang mit den Olympischen Sommerspielen in London im Jahr 2012.

Spectre

Für Craigs vierten Bond-Film Spectre musste Sam Mendes, der Regisseur von Skyfall, zur Rückkehr in den Regiestuhl überredet werden. Craig brach sich gleich zu Beginn der Dreharbeiten ein Bein, entschied sich aber dafür, die Dreharbeiten mithilfe einer Schiene und unter Schmerzen fortzusetzen, da die Arbeiten zum Film anderenfalls für mindestens neun Monaten hätten unterbrochen werden müssen.

Daniel Craig beschreibt, wie er nach dem Ende der Dreharbeiten und der Veröffentlichung seines vierten Bond-Films das Bedürfnis nach Ruhe und Abstand vom Bond-Franchise hatte – nicht zuletzt auf Grund der kräftezehrenden Arbeiten zu Spectre. Er habe sich insbesondere vor dem Hintergrund seines Ansatzes, sich jeweils mit vollem Körpereinsatz den Bond-Filmen zu widmen, zu alt für die Rolle gefühlt. In einem Interview mit dem Magazin TimeOut habe er daher in dieser Phase auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, einen weiteren Bond-Film zu drehen, die dumme Antwort gegeben: »In diesem Moment? Eher würde ich dieses Glas zerschlagen und mir die Pulsadern aufschneiden.« (»Now? I’d rather break this glass and slash my wrists.«)

Nachdem Craig in der Folge keine klare Antwort mehr auf die Frage nach einem weiteren Bond-Film gegeben hatte, beantwortete er sie schließlich noch einmal mit Ja.

Keine Zeit Zu Sterben

Die Begeisterung für Keine Zeit Zu Sterben, der von Beginn an als Craigs letzter Bond-Film konzipiert war, wurde zwar früh durch eine weitere Verletzung Craigs sowie künstlerische Differenzen mit dem ursprünglichen Regisseur Danny Boyle gedämpft. Doch Barbara Broccoli lässt in ihrer Beschreibung keinen Zweifel daran, dass sie in Craigs letztem Bond-Film ein besonderes Werk sieht.

Gezeigt werden Bilder von den Arbeiten zur letzten gedrehten Szene mit Daniel Craig als James Bond. Die Beteiligten am Set sind bewegt von Craigs Abschiedsworten, und Barbara Broccoli gibt an, sich eine Zeit mit Bond und ohne Craig nicht vorstellen zu können. Craig jedoch äußert sich dahingehend, auf Grund von Keine Zeit Zu Sterben nun mit der Filmserie abschließen zu können.

Veröffentlichung auf YouTube

Being James Bond ist seit dem 19. Januar 2022 auf YouTube zu sehen:


Sévérine

Sévérine ist eine von Bérénice Marlohe dargestellte weibliche Figur im Film Skyfall, dem 23. Bond-Film der EON-Reihe aus dem Jahr 2012.

Im Film ist Sévérine zunächst in Shanghai zu sehen – wenn auch nur aus der Ferne, nämlich in einem benachbarten Hochhaus:

Als Charakter eingeführt wird Sévérine sodann in einem Casino in Macau, und zwar mit folgender Szene:


Stand: April 2024