George Lazenby

George Robert Lazenby ist ein australischer Schauspieler und war im Jahr 1969 einmalig Darsteller von James Bond im Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät.

Lazenby wurde am 5. September 1939 in Goulburn im australischen Bundesstaat New South Wales geboren. Er arbeitete vor seiner Besetzung als James Bond als Automechaniker und Autoverkäufer sowie als Fotomodell und Werbedarsteller und hatte darüber hinaus keine schauspielerische Erfahrung.

Nach eigener Aussage entwickelte Lazenby den Wunsch, James Bond zu spielen, nachdem er im Alter von 22 Jahren den ersten Bond-Film 007 jagt Dr. No im Kino gesehen hatte. Seitdem habe ihn der Gedanke, James Bond zu sein, Tag und Nacht nicht mehr losgelassen. Er habe einen der Anzüge übernommen, die Sean Connery, der erste Bond-Darsteller, nicht bei seinem Schneider abgeholt habe und sich eine Rolex-Armbanduhr gekauft. Er habe sogar Sean Connerys Friseur aufgesucht. So ausgestattet habe er sich zu Harry Saltzman, einem der beiden Produzenten von Im Geheimdienst Ihrer Majestät, vorgekämpft und diesem weisgemacht, er hätte bereits Schauspielerfahrung in Deutschland, in der Sowjetunion, in der Tschechoslowakei und in Hongkong gesammelt. Erst gegenüber Regisseur Peter Hunt habe er zugegeben, noch nie zuvor geschauspielert zu haben:

Lazenby war mit 29 Jahren der bisher jüngste Bond-Darsteller. Im Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät wird er mit folgender Szene, in der er die Contessa Teresa di Vicenzo (Diana Rigg) vor dem Ertrinken rettet und an deren Ende er mit dem berühmt gewordenen Satz »This never happened to the other fellow.« die vierte Wand zum Publikum durchbricht, als Geheimagent 007 eingeführt:

Noch vor der Uraufführung von Im Geheimdienst Ihrer Majestät, mit dem Lazenby erhebliche Berühmtheit erlangen sollte, gab er seine Entscheidung bekannt, keinen weiteren Bond-Film zu drehen; in der Folgezeit trat er vor allem in weniger bekannten Filmen auf.

Im Jahr 2012 gab Lazenby in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNN an, seine Entscheidung im Nachhinein zu bereuen. Er habe das Angebot, als Hauptdarsteller in weiteren Bond-Filmen aufzutreten, annehmen und mindestens einen oder zwei weitere Filme drehen sollen – ein entsprechendes Angebot von Seiten der Produzenten, das insbesondere eine Einmalzahlung in Höhe von 1 Mio. USD vorsah, habe ihm vorgelegen. Sein Manager habe ihn jedoch davon überzeugt, die Zeit von Filmcharakteren mit Schlips und Kragen wie James Bond wäre vorbei. Obwohl Albert R. Broccoli versucht habe, ihn umzustimmen, habe er seine Meinung nicht geändert, was er heute bedauere:

Im Jahr 2017 erschien das Dokudrama Becoming Bond (deutscher Titel: »Becoming Bond. Die Rolle meines Lebens«), in dem Lazenbys Weg vom Automechaniker zum Bond-Darsteller geschildert wird. Das Dokudrama nimmt dabei im Wesentlichen die Perspektive Lazenbys ein. Zu sehen ist darüber hinaus unter anderem Regisseur Peter Hunt, der bei der Vorstellung Lazenbys als der nächste Bond-Darsteller auf dessen fehlende Schauspielerfahrung angesprochen und mit der Prognose konfrontiert wird, Lazenby würde durch seine Rolle in Im Geheimdienst Ihrer Majestät womöglich der berühmteste Schauspieler der kommenden Jahre werden. Hunt antwortet darauf »Nein, Sie irren sich. Niemand wird einen berühmten Schauspieler aus ihm machen. Wir werden einen Filmstar aus ihm machen!« (»No, you’re making a mistake. Nobody’s going to make him a famous actor. We’re going to make him a film star!«):

In einer Pressemitteilung im Vorfeld des 50-jährigen Jubiläums des Films Im Geheimdienst Ihrer Majestät im Jahr 2019 bezeichnete sich Lazenby selbst als »den rätselhaftesten und vielschichtigsten Schauspieler, der 007 verkörpert hat« (»the most enigmatic and complex actor to play 007«).

Lazenby lebt in Los Angeles.

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Stand: September 2021