Spectre (Film)

James Bond und die Banalität des Bösen

Rating: 3.5 out of 5.

IMDb Rating: 6,8 / 10
Tomatometer: 63 %

Spectre ist der 24. Bond-Film der EON-Reihe und der vierte Film mit Daniel Craig als James Bond aus dem Jahr 2015.

Allgemeines und Trailer
Produktionskosten und Einspielergebnis

Allgemeines und Trailer

Der Film wurde von Dezember 2014 bis Juli 2015 unter der Regie von Sam Mendes nach einem Drehbuch von Jez Butterworth, John Logan, Neal Purvis und Robert Wade gedreht und von Barbara Broccoli und Michael G. Wilson produziert. Regisseur der Second Unit war Alexander Witt, Bildregisseur war Hoyte van Hoytema. Das Produktionsdesign stammt von Dennis Gassner; verantwortlich für die Filmmusik war Thomas Newman. Die Premiere fand am 26. Oktober 2015 in der Royal Albert Hall in London statt.

Vom Verleiher Sony Pictures wurde Spectre unter anderem mit folgendem Trailer beworben:

Produktionskosten und Einspielergebnis

Die Produktionskosten für Spectre betrugen rund 250 Mio. $. In den Kinos spielte der Film rund 880 Mio. $ ein.

Auf Spectre folgt im Jahr 2021 No Time To Die, der 25. Bond-Film der EON-Reihe.

Stand: August 2021
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Skyfall (Film)

Ein Angriff auf Königin und Vaterland als hochwertig inszeniertes Farbenspiel

Rating: 5 out of 5.

IMDb-Rating: 7,8 / 10
Tomatometer: 92 %

Skyfall ist der 23. Bond-Film der EON-Reihe und der dritte Film mit Daniel Craig als James Bond aus dem Jahr 2012.

Produktion
Gestaltung und Kritik
Handlung und Figuren
Einspielergebnis und Nachfolge
Weitere Informationen zu diesem Film

Vom Verleiher Sony Pictures wurde der Film mit folgendem Trailer beworben:

Produktion

Skyfall wurde von November 2011 bis Mai 2012 unter der Regie von Sam Mendes nach einem Drehbuch von John Logan, Neal Purvis und Robert Wade gedreht und von Barbara Broccoli und Michael G. Wilson produziert. Regisseur der Second Unit war Alexander Witt, Bildregisseur war Roger Deakins. Das Produktionsdesign stammt von Dennis Gassner; verantwortlich für die Filmmusik war Thomas Newman.

Die Uraufführung fand am 23. Oktober 2012 als Royal Premiere in der Royal Albert Hall in London statt:

Die Produktionskosten für Skyfall betrugen rund 200 Mio. USD.

Gestaltung und Kritik

Skyfall ist nach Casino Royale der zweite herausragende Bond-Film mit Daniel Craig. Er besticht durch die hochwertige Produktion und das intelligente Drehbuch, durch die konsequente Verwendung von thematisch codierten Farbstimmungen und musikalischen Leitmotiven, durch die Konzentration der Handlung auf das Vereinigte Königreich und auf M (Judi Dench) sowie durch die gekonnte Platzierung von Werken der bildenden Kunst und der Dichtung. Mit Raoul Silva (Javier Bardem) verfügt Skyfall über einen der stärksten Bösewichte des gesamten Franchise.

Der Film verbeugt sich vor klassischen Vorbildern der Reihe und wagt dennoch mutig die Modernisierung des Franchise. Ein Beispiel für diesen gelungenen Spagat ist bereits der Prolog, der mit dem scheinbaren Tod Bonds Anleihen bei Liebesgrüße aus Moskau nimmt und dennoch eine der Eröffnungen innerhalb der Reihen ist, die am nachhaltigsten im Gedächtnis bleiben. Zentral für die gelungene Modernisierung bei gleichzeitigem Anknüpfen an traditionelle Strukturen ist dabei die Wiedereinführung der Figuren Moneypenny und Q in die Craig-Ära. Hier sind die Verantwortlichen voll ins Risiko gegangen, indem sie das MI6-Kernteam um Bond und M durch die Einführung einer jungen schwarzen Moneypenny und eines – wie sich in Keine Zeit Zu Sterben zeigen wird – jungen queeren Q komplettieren. Diese mutige Entscheidung zahlt sich aus. Die Figuren fügen sich nicht nur nahtlos in das Gesamtgefüge des Films ein, sondern verleihen ihm Tiefe und Realitätsnähe.

Ähnliches gilt für den Titelsong. Die Wahl von Adele als Sängerin des Titelsongs Skyfall kann nur als Glücksgriff bezeichnet werden: Adele liefert eine moderne Version der klassischen Bond-Songs und gleichzeitig ein in hohem Maße eigenständiges Lied ab, mit dem sie trotz des relativ vage gehaltenen Texts die Stimmung und den Ton des Films perfekt trifft und das als einer der besten Bond-Titelsongs überhaupt gelten muss.

Skyfall ist der am hochwertigsten produzierte Bond-Film und handwerklich beinahe durchgehend makellos. Die beiden Ausnahmen bilden der bekannte Anschlussfehler in Bezug auf Bonds Handschuhe während seines Kampfs mit Patrice auf einem Hochhaus in Shanghai und die mittels CGI erzeugte Gesichtsdeformation, die Silva während seiner kurzen Gefangenschaft in London vorführt, indem er seine Kieferprothese entfernt. Andere digital generierte Inhalte wie die Komodo-Warane im Casino in Macau zeigen jedoch, dass der Film von den beiden genannten Ausnahmen abgesehen auch in dieser Hinsicht ausgezeichnet produziert ist.

Insgesamt ist mit Skyfall ein zugleich klassischer und moderner Bond-Film gelungen, der ästhetisch wie inhaltlich in hohem Maße ansprechend ist.

Handlung und Figuren

Prolog

Skyfall eröffnet nicht mit der klassischen Pistolenlauf-Sequenz, sondern mit dem Blick in einen schwach beleuchteten Gang, an dessen Ende unscharf ein Mann auftaucht, der auf den Zuschauer zugeht. Erst als er im Fokus der Kamera ankommt und Licht auf sein Gesicht fällt, erkennen wir, dass es sich um James Bond (Daniel Craig) handelt. Der Agent zieht seine Waffe und betritt einen Raum, in dem er zwei Personen tot sowie den MI6-Agenten Ronson (Bill Buckhurst) verwundet vorfindet. Per Funk gibt Bond durch, dass Ronson ärztliche Hilfe benötigt. M (Judi Dench) antwortet jedoch nur mit der Frage »Wo ist es?« (»Where is it?«, in der deutschen Synchronfassung allerdings wiedergegeben mit »Und das Laptop? Ist es da?«), die Bond mit »Die Festplatte ist weg.« (»Harddrive’s gone.«) beantwortet. M fordert Bond auf, die Erstversorgung Ronsons abzubrechen und stattdessen die Festplatte zurückzuholen.

Vor dem Gebäude steigt Bond zu einer zunächst namenlosen Agentin (Naomi Harris) in den von ihr souverän gesteuerten Geländewagen. Gemeinsam nehmen sie die halsbrecherische Verfolgung eines Mannes in einem schwarzen Audi über einen Markt in Istanbul auf – die Stadt am Bosporus diente schon in Liebesgrüße aus Moskau als Handlungsort. Nach einer kurzen Schießerei setzt Bond die Verfolg auf einem Motorrad fort, während seine Kollegin die beiden Männer weiter im Wagen verfolgt. M macht noch einmal per Funk klar, dass die gestohlene Festplatte unter keinen Umstanden in fremde Hände fallen darf. Bond verfolgt den Dieb der Festplatte (beide auf Motorrädern) über die Dächer des Basars von Istanbul und dann weiter auf das Dach eines Zuges:

Bond setzt die Verfolgung auf dem Zug fort, wobei er angeschossen wird. Als der Dieb der Festplatte entkommen will, indem er zwei Waggons des Zuges entkuppelt, senkt Bond die Schaufel eines auf dem hinteren Zugteil befindlichen Baggers in das Dach des nächsten Waggons, um so eine Brücke zum vorderen Zugteil in Gestalt des Baggerarms herzustellen, über die er die Verfolgung fortsetzt. Auf dem Dach des Zuges entwickelt sich ein Zweikampf, den die beiden Männer auch dann fortsetzen, als der Zug durch einen Tunnel fährt – das Tunnel-Motiv kommt hier zum ersten, aber nicht zum letzten Mal im Film vor. Die Agentin beendet den Zweikampf brutal, indem sie von der Position aus, auf der sie mittlerweile Stellung bezogen hat, auf Befehl von M einen Schuss auf die beiden Männer abfeuert, obwohl sie kein klares Schussfeld hat. Gerade als der Zug über ein Viadukt fährt trifft sie Bond. Der Dieb entkommt mit der Festplatte. Bond stürzt in den unter dem Viadukt hindurchfließenden Fluss. Als seine Kollegin per Funk »Agent getroffen.« (»Agent down.«) meldet, herrscht im MI6-Hauptquartier Sprachlosigkeit. M blickt stumm aus dem Fenster ihres Büros, an das der Londoner Regen prasselt. Das Geräusch des Regens geht über in das Rauschen des Flusses, in dem der scheinbar leblose Bond einen Wasserfall hinuntergespült wird. Als sein Körper im unteren Flussabschnitt ins Wasser eintaucht, ertönt der erste Akkord des Titelsongs. Die Einstellung geht über in die Titelsequenz.

Titelsequenz

Die von Daniel Kleinman gestaltete, 3:50 Minuten lange Titelsequenz, die mit dem von Adele gesungenen Titelsong Skyfall unterlegt ist, schließt inhaltlich nahtlos an die vorangegangene Szene an. Zu sehen ist der stilisierte James Bond unter Wasser, wie er zuerst von zwei Händen gepackt und sodann von einer riesenhaften Hand hinabgezogen wird, bevor er in einem Loch verschwindet, das sich im sandigen Grund des Flusses auftut. Der Zuschauer findet sich in einer Art Unterwelt wieder, die von Zielscheiben in Gestalt von James Bond, Frauenfiguren, herabsinkenden Schuss- und Stichwaffen sowie von Bäumen und Gräbern bevölkert ist. In einer blutroten Szenerie stehen vor einem Gebäude zwei Hirschfiguren. Hier blickt der Zuschauer in das Auge James Bonds, durch dessen Pupille die Kamera fährt – dahinter ein von Pfeilern gestütztes Gebäude, in dem Bond scheinbar orientierungslos um sich schießt. Das Astwerk der Bäume nimmt die Gestalt von Blutgefäßen an; ausströmendes Blut formt einen Totenschädel.

Beim Blick durch den Lauf einer von einer Frauenfigur auf den Zuschauer – und damit auf Bond – gerichteten Pistole sind wiederum Zielscheiben in Gestalt von James Bond zu sehen, die nunmehr aber in Flammen stehen und von chinesischen Drachenfiguren umwabert werden. Es folgen an der Mittelachse gespiegelte Darstellungen von Frauenfiguren, Waffen, Hirschgeweihen sowie eines Totenkopfes, dessen Zähne sich wiederum als Grabsteine entpuppen. Ein angeschossener und blutender Bond schießt in der Säulenhalle eines Gebäudes um sich. Als die Kamera in seine Schusswunde eindringt, sehen wir Blutgefäße, die die Form von Ästen annehmen und sich in Bäume verwandeln, hinter denen wiederum das Gebäude zum Vorschein kommt, das in einer Art Meteoritenhagel zerstört zu werden scheint. Als die Kamera wieder in das Auge James Bonds fährt, endet die Titelsequenz im Schwarz seiner Pupille.

Die Titelsequenz nimmt die Bildsprache des Films vorweg und erzählt seine Handlung in einer Art Vorausschau. Kleinman spielt damit auf die Nahtoderfahrung an, die Bond womöglich nach seinem Sturz in den Fluss macht:

Der MI6 unter Beschuss

Auf die Titelsequenz folgt eine Außenansicht des MI6-Hauptquartiers im Vauxhall Building im abendlichen London. M sitzt drei Monate nach der gescheiterten Mission in ihrem Büro und verfasst an ihrem Rechner den Nachruf auf ihren Agenten James Bond, der laut dem Text seit seinem Einsatz in der Türkei vermisst und vermutlich tot ist. Auf ihrem Schreibtisch findet sich eine Porzellanfigur in Form der Bulldogge Jack. Am nächsten Morgen folgt M der Aufforderung des neuen Vorsitzenden des Sicherheitsausschusses Gareth Mallory (Ralph Fiennes) und besucht diesen in seinem Büro. Nachdem er ihr ein Glas Cognac (Courvoisier VSOP) eingeschenkt hat, eröffnet er ihr, dass die politische Führung des Vereinigten Königreichs beunruhigt ist angesichts des Verlusts der Festplatte, welche die bis dato geheimen Namen zahlreicher NATO-Agenten enthielt, die in Terrororganisationen auf der ganzen Welt eingeschleust worden waren. Mallory legt ihr den vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand nahe, der ihr trotz ihrer Verfehlungen ein ehrenhaftes Ausscheiden aus dem MI6 ermöglichen soll. M weist den Vorschlag zurück und macht klar, dass sie den Geheimdienst keinesfalls in schlechterem Zustand verlassen werde, als sie ihn übernommen hat. Sie habe kein Interesse an einem würdevollen Abschied, sondern bleibe im Amt, bis die Arbeit erledigt sei.

Auf der Rückfahrt in das MI6-Hauptquartier werden M und Bill Tanner von der Abteilung Q darüber informiert, dass jemand in diesem Moment versucht, sich in ihren Rechner einzuhacken. Sie befiehlt, den Angriff zurückzuverfolgen. Es zeigt sich, dass der Angriff scheinbar vom Rechner von M selbst ausgeht. Auf dem von Tanner bedienten Dienstlaptop erscheint plötzlich eine Animation, in der M als britische Königin, gekrönt mit einem Modell des MI6-Hauptquartiers und von einem Union Jack umrahmt, dargestellt wird, gefolgt von dem Schriftzug »DENK AN DEINE SÜNDEN« (»THINK ON YOUR SINS«). Auf der Vauxhall Bridge, in Sichtweite des MI6-Hauptquartiers, wird ihr Wagen durch eine Straßensperre angehalten. Als M aussteigt, wird sie Zeugin einer Explosion, die das MI6-Hauptquartier zerstört.

Bonds Wiederauferstehung

Das Geräusch der Explosion und der herabfallenden Trümmerteile geht über in das Rauschen des türkischen Meeres. Die Einstellung wechselt zu Bond, der sich am Strand mit Frauen, Alkohol und Medikamenten betäubt. Seine Schusswunde ist weiterhin deutlich sichtbar. Am Abend betrinkt er sich in einer Strandbar, geht zur Unterhaltung der übrigen Bargäste eine waghalsige Wette ein und spendiert eine Lokalrunde.

Am nächsten Morgen bleibt er als einziger Gast in der Bar zurück und will sich weiter mit Macallan-Whisky betrinken. Im Fernsehen berichtet Wolf Blitzer für den amerikanischen Fernsehsender CNN über den Angriff auf das MI6-Hauptquartier in London, der als terroristischer Cyber-Angriff eingestuft wird und bei dem mehrere Menschen ums Leben gekommen sind. Bond blickt wie versteinert auf den Fernsehbildschirm. In der nächsten Einstellung steht M in einer Säulenhalle hinter acht Särgen, die jeweils mit dem Union Jack zugedeckt sind. Als Tanner sie zum Gehen auffordert, schwört sie: »Wer es auch war, ich finde ihn.« (»I’m gonna find whoever did this.«)

Am Abend kommt M nach Hause – die Außenansicht ihrer Wohnung zeigt das Haus John Barrys in London. Als sie sich ein Glas Courvoisier VSOP einschenken will, entdeckt sie Bond, der im Halbdunkel ihrer Wohnung auf sie wartet. Auf ihre Frage »Wo zum Teufel waren Sie?« (»Where the hell have you been?«) antwortet Bond: »Ich hab’ den Tod genossen. 007 meldet sich zum Dienst.« (»Enjoying death. 007 reporting for duty.«) In einem kurzen Gespräch verteidigt M ihre Entscheidung, Moneypenny den Schuss zu befehlen, der Bond auf dem Dach des Zuges getroffen hat. Bonds Andeutung, sowohl er als auch M seien womöglich bereits zu lang im Geschäft, weist sie zurück. Sie erkennt, dass Bond zurückgekommen ist, weil der MI6 unter Beschuss geraten ist und er als Agent gebraucht wird. In den aktiven Dienst könne er jedoch nur zurückkehren, wenn er die nötigen Tests bestehe. Als Bond ankündigt, nach Hause zu gehen und sich frisch zu machen, teilt ihm M mit, dass der Geheimdienst seine Wohnung verkauft habe, da er tot geglaubt worden sei. Auf Bonds Vorschlag »Ich such’ mir ein Hotel.« (»I’ll find a hotel.«) antwortet sie »Na, hier schlafen Sie bestimmt nicht.« (»Well, you’re bloody well not sleeping here.«).

Wiedereinsetzung in den Dienst

Am nächsten Tag wird Bond von Tanner durch das regnerische London in das provisorische Quartier des MI6 in Churchills ehemaligen Bunkern gefahren, um dort die notwendigen Tests für seine Wiedereinsetzung in den aktiven Dienst zu durchlaufen. Während er ersichtliche Schwierigkeiten hat, die physischen Tests zu durchlaufen, wird er von Tanner zum aktuellen Fall gebrieft. Schließlich willigt Bond ein, die Tests zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen, bevor er in einem unbeobachteten Moment erschöpft zu Boden sinkt. Auch das Schießen auf eine Zielscheibe stellt sich als Fehlversuch heraus. Schließlich sitzt Bond einem Psychologen gegenüber, der ihn mithilfe eines Assoziationstests evaluieren will, während M, Mallory und Tanner ihn hinter einem Venezianischen Spiegel beobachten. Von Beginn an macht Bond keinen Hehl aus seiner Ablehnung. Spätestens als Bond mit »M« »Miststück« (»bitch«) assoziiert, wird klar, dass die Evaluation nicht in den üblichen Bahnen verläuft. Als der Psychologe das Wort »Skyfall« vorgibt, antwortet Bond zunächst gar nicht und dann auf Nachfrage des Psychologen mit »Ende.« (»Done.«), bevor er aufsteht und den Raum verlässt. Auf Mallorys Anmerkung »Na, das läuft ja bestens.« (»This is going well.«) antwortet M nichts.

In der folgenden Einstellung sehen wir, wie Bond unter Schmerzen seinen Oberkörper freimacht und sich selbst mit einem Messer die Projektil-Reste aus der Schulter operiert, die ihm eine Qual sind, seitdem er in der Türkei vom Dieb der Festplatte angeschossen wurde. Er übergibt die Projektilsplitter Tanner mit dem Hinweis »Streng geheim, nur für M.« (»For her eyes only.«) – eine Anspielung auf den Titel der Kurzgeschichte For Your Eyes Only von Ian Fleming sowie auf den gleichnamigen Film. Nach einer Weile wird Bond von derjenigen Kollegin abgeholt, die ihn in der Türkei angeschossen hat, und zu M gebracht. Bei dieser Gelegenheit tauschen die beiden, die sich hier nach dem Vorfall zum ersten mal wiedersehen, Anspielungen auf den misslungen Einsatz aus. Die Agentin wurde vorübergehend vom Außendienst suspendiert, plant aber, zurückzukehren, nachdem sie Mallory während der Übergangszeit assistiert hat.

Im provisorischen Büro von M merkt Bond entgeistert an, dass ausgerechnet die Porzellanfigur der Bulldogge Jack den Anschlag auf das MI6-Hauptquartier überstanden hat. Als Mallory hinzukommt und zum ersten Mal auf Bond trifft, den er per Handschlag begrüßt, teilt M mit, Bond habe die Tests bestanden. Mallory gratuliert ihm zwar, stellt aber offen die Frage, ob Bond nicht zu alt für das Geschäft sei. M wirft er vor, die Fakten zu ignorieren und ihre Entscheidung auf der Grundlage von Sympathie zu treffen. M stellt klar, dass die als Chefin des Geheimdienstes ihre Agenten auswähle. Mallory verabschiedet sich von Bond mit dem Hinweis »Verbocken Sie’s nicht!« (»Don’t cock it up!«).

Als M, Bond und Tanner allein sind, präsentiert Tanner die Ergebnisse der Analyse der Projektilreste aus Bonds Schulter. Es handelt sich um die Reste eines schwer zu beschaffenden, schwach uranhaltigen Geschosses. Unter den wenigen dem MI6 bekannten Verwendern identifiziert Bond einen gewissen Patrice (Ola Rapace) als den Dieb der Festplatte, der ihn in der Türkei angeschossen hatte. Patrice wird von der CIA als Mörder des jemenitischen Botschafters in den USA gesucht und soll sich in zwei Tagen in Shanghai aufhalten. M entsendet Bond daraufhin mit dem Auftrag nach Shanghai, Patrice aufzuspüren, seinen Auftraggeber und den Verbleib der gestohlenen Liste zu ermitteln und ihn zu töten, um Ronson zu rächen. Zunächst soll Bond jedoch den neuen Quartiermeister Q treffen. Dieser hat nach dem Anschlag auf das MI6-Hauptquartier noch keine neuen Räumlichkeiten bezogen. Tanner soll daher das Treffen zwischen Bond und Q organisieren. Bevor er geht, beantwortet Bond die Nachfrage von M »Sie sind doch bereit?« (»You are ready for this?«) mit »Ja, Mam.« (»Yes, Ma’m«). Auf Tanners kritische Nachfrage gesteht M dann, dass Bond die Tests in Wahrheit nicht bestanden hat.

Alter Agent trifft neuen Quartiermeister

Das Treffen zwischen Bond und Q findet in der National Gallery statt, die unmittelbar am Londoner Trafalgar Square gelegen ist. Zu Beginn der Szene, in der sich beide zum ersten Mal begegnen, sehen wir eine Großaufnahme des Gemäldes The Fighting Temeraire des britischen Malers J. M. W. Turner. Bond sitzt zunächst allein vor dem Bild und betrachtet es ruhig, bevor sich Q (Ben Whishaw) unmittelbar neben ihn setzt. Q beginnt ein Gespräch über die Bedeutung des Gemäldes und darüber, dass ihn der Anblick der Szene, in der ein altes Kriegsschiff abgeschleppt wird, um zerlegt zu werden, melancholisch mache, weil es ihn daran erinnere, dass alles vergänglich ist. Auf die Frage (»Was sehen Sie?«) (»What do you see?«) antwortet Bond lakonisch mit »Ein verdammt großes Schiff.« (»A bloody big ship.«, in der deutschen Synchronfassung wiedergegeben mit »Ein Schiff und noch ein Schiff.«). Als Bond gehen will, spricht Q ihn mit seiner Kennung 007 an und stellt sich als sein neuer Quartiermeister vor, was Bond zunächst kaum glauben kann. Es folgt ein Wortwechsel über die vermeintlichen Vor- und Nachteile der Jugend und des Alters bei der Tätigkeit für den MI6 – eine Thematik, die durch das Gemälde, vor dem die Unterhaltung stattfindet, gespiegelt wird.

Letztlich geben sich beide Männer jedoch respektvoll die Hand. Q stattet Bond mit einem Flugticket nach Shanghai und weiteren Dokumenten, einer neuen Version der Walther PPK samt Handabdruckscanner sowie einem handlichen Funktransmitter aus – eine wenig spektakuläre Ausstattung, die Bond sichtlich enttäuscht. Q kommentiert Bonds Reaktion mit den Worten »Haben Sie explodierende Stifte erwartet? So etwas machen wir eigentlich nicht mehr.« (»Were you expecting an exploding pen? We don’t really go in for that anymore.«) – eine Anspielung auf die Gadgets in früheren Bond-Filmen, insbesondere den explodierenden Kugelschreiber in GoldenEye. Die Bitte des Quartiermeisters, die Ausrüstung in einem Stück zurückzubringen, kommentiert Bond in Anspielung auf Aldous Huxleys dystopischen Roman aus dem Jahr 1932 mit den Worten »Schöne neue Welt.« (»Brave new world.«).

Für den Dreh der Szene wurden die in der National Gallery vorhandenen, relativ massiven Sitzgelegenheiten durch die im Film zu sehenden grazileren Sitzbänke ersetzt. Auf diese Weise können Bond und Q in einer Einstellung von hinten nebeneinander sitzend gezeigt werden, während im Hintergrund Turners Gemälde zu sehen ist.

Einsatz in Shanghai

Die nächste Szene beginnt mit einer Ansicht der Skyline von Shanghai. Die Kamera fährt auf ein Hochhaus zu, auf dessen Dach sich ein Pool befindet, der jedoch in Wahrheit im Londoner Canary Wharf zu finden ist, dort gefilmt und mittels CGI in die Szenerie integriert wurde. Hier sehen wir Bond zunächst seine Bahnen ziehen, dann erschöpft am Beckenrand und schließlich an der Bar sitzen, wo er die Nachricht »EWA FLIGHT 226 9pm« auf seinem Handy vom Typ Sony Xperia T erhält, womit ihm die Ankunft von Patrice ankündigt wird – im Jahr 2015 wurde bekannt, dass Sony allein Daniel Craig persönlich 5 Mio. USD für diese Produktplatzierung gezahlt hat. Bond beobachtet die Ankunft von Patrice am Shanghai Pudong International Airport. Die Außenansichten des Flughafens wurden im britischen Ascot gedreht. Bond verfolgt Patrice durch die Straßen von Shanghai bis zu einem Hochhaus, für das bei den Dreharbeiten wiederum der Broadgate Tower in London einstand. Bond entsichert im Wagen seine modifizierte Walther PPK, die auf seinen Handflächenabdruck voreingestellt ist, und beobachtet, wie Patrice die Wache am Empfang des Hochhauses erschießt.

Bond folgt Patrice in das Gebäude. Dort hängt er sich von unten an die emporfahrende Aufzugkabine, so dass er Patrice unerkannt in eines der oberen Stockwerke folgen kann. Die schwach beleuchtete Etage ist durch gläserne Wände unterteilt, in denen sich die wechselnde Fassadenbeleuchtung der umgebenden Hochhäuser spiegelt, so dass Bond unerkannt bleiben kann. Während Patrice beobachtet, wie im gegenüberliegenden Gebäude eine Dame (Bérénice Marlohe) einer männlichen Person, vermutlich einem Kunstkäufer, ein Gemälde vorführt, fräst er ein Loch in die Außenscheibe. Die Dame blickt aus dem gegenüberliegenden Gebäude zu der Stelle herüber, von der aus Patrice den vermeintlichen Käufer schließlich erschießt, während dieser das Gemälde betrachtet. Bei dem Bild handelt es sich um das Gemälde Frau mit Fächer des italienischen Malers Amedeo Modigliani aus dem Jahr 1919, das im Jahr 2010 zusammen mit vier weiteren Gemälden aus dem Musée d’Art Moderne de Paris gestohlen wurde und verloren ist. Die Darstellung des Gemäldes erinnert an das Porträt des Duke of Wellington, ein Gemälde von Francisco de Goya, das im ersten Bond-Film 007 jagt Dr. No aus dem Jahr 1962 zu sehen ist und das zur Zeit des Films ebenfalls gestohlen war. Im nächsten Moment dreht sich Patrice zu Bond um und eröffnet das Feuer. Es entspinnt sich ein Zweikampf zwischen den beiden Männern, in dessen Verlauf Bond Patrice, der aus dem Hochhaus zu stürzen droht, zunächst an dessen Gewehr zurück auf sicheren Boden zieht. Der Kampf endet damit, dass Patrice nur von Bond gehalten an der Fassade des Hochhauses hängt, während Bond versucht, den Auftraggeber und damit denjenigen, der die gestohlene Liste der NATO-Agenten in Besitz hat, von ihm in Erfahrung zu bringen. Doch Patrice gibt diese Informationen nicht preis und stürzt in den Tod. Aus dem gegenüberliegenden Gebäude hat die Dame die Szene beobachtet. Im Gewehrkoffer von Patrice findet Bond den Chip eines Casinos in Macau.

Die Veröffentlichung der ersten zehn Namen

In ihrer Wohnung in London entdeckt M, dass eine Liste mit den ersten fünf Namen der enttarnten NATO-Agenten auf der Videoplattform YouTube veröffentlicht wurde – zusammen mit der Ankündigung, dass jede Woche fünf weitere Namen veröffentlicht werden. Wieder erscheint auf ihrem Bildschirm die Nachricht »DENK AN DEINE SÜNDEN« (»THINK ON YOUR SINS«).

Bond und Moneypenny in Macau

In Macau setzt Bond dazu an, sich zu rasieren, als überraschend Eve Moneypenny erscheint, die ihn über die Veröffentlichung der Namen unterrichtet und mitteilt, dass dies der erste Zug im Rahmen eines sadistischen Spiels sei, das sich jemand erlaube. Sodann spricht sie ihn auf die von ihm bevorzugte, altmodische Methode der Rasur mit einem Rasiermesser an. Bond übergibt ihr das Rasiermesser und legt sein Schicksal damit einmal mehr in Moneypennys Hände. Während sie ihn rasiert, sprechen die beiden über Mallory, der kein reiner Schreibtischtäter ist, sondern im Nordirland-Konflikt gekämpft und drei Monate in der Gefangenschaft der IRA verbracht hat. Als Bond Moneypennys Bluse öffnen will, fordert sie ihn auf, stillzuhalten. Nach der Rasur sehen wir ein Feuerwerk über der Bucht von Macau – eine symbolische Andeutung dessen, was abseits der Kamera zwischen den beiden passiert, wie sie etwa aus Alfred Hitchcocks Über den Dächern von Nizza bekannt ist.

Bond setzt per Boot über in das Casino »Floating Dragon« in der Bucht von Macau. Die Szene wurde in den Pinewood Studios in London gedreht. Im Casino erwartet ihn Moneypenny; die beiden kommunizieren über Funkempfänger im Ohr. Als Zuschauer hören wir zunächst aus der Perspektive Bonds die Stimme Moneypennys über den Funkempfänger. Als die beiden dann im Casino in unmittelbarer Nähe aneinander vorbeilaufen, hören wir Moneypennys Stimme direkt – das Sounddesign unterstreicht hier wie an vielen anderen Stellen des Films auf intelligente Weise die Handlung. Bond wechselt den Chip ein, den er im Gewehrkoffer von Patrice gefunden hat. Dadurch werden die Betreiber des Casinos auf ihn aufmerksam. Auf einer Treppe dreht sich die Dame, die dem Kunstkäufer in Shanghai das Gemälde Modiglianis vorgeführt hatte, zu Bond um und kommt auf ihn zu.

Nachdem sie Bond auffordert, ihr ein Getränkt auszugeben und dieser antwortet, dass er mir den geschätzt 4 Mio. EUR in seinem Koffer vielleicht sogar in ein zweites investieren kann, spricht Bond den Vorfall in Shanghai ganz offen an. Als er sich mit der klassischen Zeile »Bond. James Bond.« vorstellt, gibt sie ihren Namen als Sévérine an. An der Bar bekommt Bond einen geschüttelten Martini in einem geeisten Glas serviert, was er mit »Perfekt.« (»Perfect.«) goutiert. Sévérine hat »eine geschäftliche Frage« (»a business question«) an Bond: Sie möchte wissen, ob sie recht in der Annahme gehe, dass Bond Patrice getötet hat. Bond bejaht das. Auf die Frage nach dem Warum antwortet Bond, er wolle Sévérines Auftraggeber treffen. In einer der intensivsten und schauspielerisch beeindruckendsten Szenen des Franchise zieht Sévérine mit einer Mischung aus Angst und Bewunderung an ihrer Zigarette, bevor sie Bond antwortet: »Seien Sie vorsichtig mit solchen Wünschen!« (»Be careful what you wish for!«)

Als Sévérine gehen will, hält Bond sie zurück, indem er sie am Handgelenk fasst. Er vermutet, dass sie von den Wachen im Casino nicht beschützt, sondern überwacht werde. Anhand des Tattoos an ihrem Handgelenk erkennt Bond, dass Sévérine als Kind zu einem der Häuser der Mädchenhändler in Macau gehört haben muss. Vermutlich habe sie die Hoffnung gehabt, ihr heutiger Auftraggeber würde sie befreien. Bond stellt ihr in Aussicht, dass er ihren Auftraggeber töten und sie befreien kann, wenn sie ihn zu ihm bringt. Sévérine eröffnet Bond, dass die Männer im Casino ihn töten werden, sobald sie ihn verlässt. Sollte er überleben, finde er sie an Bord der Yacht Chimera, die im Nordhafen liege und mit der sie in einer Stunde ablegen werden. Als sie ihm viel Glück wünscht und geht, prostet Bond den Wachen mit seinem Martini zu. Als er gehen will und von den Wochen aufgehalten wird, überwältigt er diese nach kurzem Kampf in einem grabenartigen Bereich des Casinos, in dem sich – technisch überzeugend digital generierte – Warane befinden, nachdem eine der Wachen vergeblich versucht, Bonds modifizierte Walther PPK auf ihn abzufeuern. Kurz bevor er von einer weiteren Wache erschossen wird, retten ihn Moneypenny, so dass er das Casino verlassen kann. Den Geldkoffer, den sie ihm reicht, überlasst er ihr mit den Worten »Setzen Sie alles auf Rot!« (»Put it all on red!«).

An Bord der Chimera glaubt Sévérine bereits, vergeblich auf Bond zu warten. Das weiße Nachthemd, das sie trägt, erinnert an das Nachthemd Oytopussys aus dem gleichnamigen Bond-Film. Als die Yacht ablegt und Sévérine eine Dusche nimmt, taucht Bond überraschend hinter ihr auf. Sévérine gibt sich ihrem vermeintlichen Retter hin.

Der MI6 in der Krise

In London trifft M erneut zu Gesprächen beim Vorsitzenden des Sicherheitsausschusses Mallory ein. Die BBC berichtet über die Hinrichtung eines dritten MI6-Agenten, nachdem seine Identität öffentlich gemacht worden war. Während sich der Premierminister weiterhin öffentlich hinter den Geheimdienst stelle, wächst die Kritik der Opposition. Mallory berichtet M, dass der Premierminister eine Untersuchung angeordnet habe, in deren Rahmen auch sie als Zeugin zu erscheinen habe. In einer Demokratie sei der Geheimdienst der Bevölkerung, die er schütze, zur Rechenschaft verpflichtet. Der MI6 könne nicht länger im Schatten arbeiten. Ein solcher Schatten existiere nicht länger.

M hält Mallory vor, dass dieser die Situation noch immer nicht verstehe. Die Angriffe auf den MI6 gingen von jemandem aus, der den Dienst kenne und der vom selben Ort komme wie Bond – aus dem Schatten.

Die Insel der Ratten

Auf der Yacht Chimera erkennen Bond und Sévérine auf dem Weg zur Insel des Auftraggebers von Sévérine, dass sie sich in der Gewalt der Crew befinden und keine Möglichkeit mehr haben, zurückzukehren. Die beiden werden gefesselt, über eine verlassene Insel mit ruinenhaften Gebäuden geführt und schließlich getrennt. Bond wartet in einem Raum voller Computer und Server, in dem nun – nach genau der Hälfte der Laufzeit des Films – der Bösewicht Raoul Silva (Javier Bardem) eingeführt wird.

In einer der ikonischsten Szenen des Franchise, die im Kern auf nicht viel mehr als zwei ausgezeichneten Darstellern (Caniel Craig und Javier Bardem) auf zwei Stühlen beruht, kommt Silva in einem Aufzug herabgefahren und schreitet langsam durch die Länge des Raums auf Bond zu, während er sich selbst mit einer fabelartigen Geschichte einführt: Silvas Großmutter habe eine kleine Insel besessen. Eines Sommers sei sie von Ratten befallen worden, die sich nun von Kokosnuss ernährten, und seine Großmutter habe ihm gezeigt, wie man die Insel von den Ratten befreie. In einer Falle hätten sie die Ratten gefangen und sich selbst überlassen, bis sie sich gegenseitig aufgefressen hätte. Die letzten zwei überlebenden Ratten habe seine Großmutter freigelassen. Diese beiden Ratten hätten nun nicht mehr Kokosnüsse, sondern nur noch andere Ratten gefressen. Zu den beiden letzten Überlebenden, schließt Silva, seien auch Bond und er von M gemacht worden. Im Gespräch eröffnet Silva, dass er von 1986 bis 1997 als Agent zuständig war für Station H (Hongkong). Damals sei er nicht nur der Lieblingsagent von M, sondern auch ein besserer Agent als Bond gewesen. Bond dagegen werde lediglich durch Medikamente und Alkohol zusammengehalten. Bond ergänzt sarkastisch, auch seine lächerliche Liebe zu seinem Land spiele eine Rolle. Silva wirft die Frage auf, wie Bond weiterhin Vertrauen in M habe könne, wo diese ihn ständig belüge. Die Tests für die Wiedereinsetzung in den aktiven Dienst habe Bond allesamt nicht bestanden, wie Silva an seinem Rechner, mit dem er sich ganz offensichtlich in das Netzwerk des MI6 gehackt hat, nachlesen kann. M habe Bond verraten, indem sie ihn, der in Wahrheit nicht einsatzfähig ist, auf eine Mission geschickt habe.

In einer homoerotisch gefärbten Szene lässt sich Silva dann unmittelbar vor Bond auf einem Stuhl nieder und beginnt, dessen Hemd zu öffnen. Bond wirft ein, M habe ihn (anders als Silva) immerhin nie an einen Stuhl gefesselt. Silva berührt Bond an Hals und Brust und suggeriert, dass sie wie die beiden letzten Ratten entweder gegeneinander kämpfen oder gemeinsame Sache machen können. Als er Bond an den Oberschenkeln berührt, antwortet dieser auf Silvas Bemerkung »Nun, es gibt für alles ein erstes Mal.« (»Well, first time for everything.«): »Wie kommen Sie auf die Idee, das wäre mein erstes Mal?« (»What makes you think this is my first time?«)

Silva macht Bond los und beginnt, sich über dessen Einsatz für England, das Empire und den MI6 lustig zu machen. Bond lebe ebenso in einer Ruine wie Silva, nur dass er es noch nicht bemerkt habe. Bei ihm, Silva, gebe es immerhin keine alten Damen, die Anweisungen geben und keine albernen Gadgets der Abteilung Q. Bond könnte seine eigenen Cyber-Missionen wählen, wenn er für Silva arbeite. Bond tut dies mit der Bemerkung »Tja, jeder braucht ein Hobby.« (»Well, everybody needs a hobby.«) ab. Auf Silvas Frage, was Bonds Hobby sei, antwortet dieser: »Auferstehung.« (»Resurrection.«).

Silva führt Bond in einen Innenhof der verlassenen Insel. Dort findet sich die offensichtlich misshandelte und gefesselte Sévérine. Silva schenkt zwei Gläser Scotch ein: Ein Macallan aus dem Jahr 1962, also aus dem Jahr, in dem der erste Bond-Film 007 jagt Dr. No in die Kinos kam. Mit dem Verweis auf den 50 Jahre alten Whisky, von dem Silva weiß, dass es einer von Bonds Lieblingswhiskys ist, verweist der Film zugleich auf das 50-jährige Jubiläum, welches das Franchise im Erscheinungsjahr von Skyfall 2012 feierte. Silva stößt mit Bond an »auf die Frauen, die wir lieben« (»to the women we love«), platziert sein Glas auf dem Kopf von Sévérine und fordert Bond zu einem Duell mit zwei alten Schusswaffen auf. Das Motiv vom Apfelschuss erinnert an Sagen wie diejenige von Wilhelm Tell. Anders als in der klassischen Version der Sage misslingt Bond der Schuss jedoch: Er verfehlt das Glas knapp. Silva setzt zum Schuss an und erschießt Sévérine, die in sich zusammensackt, so dass das Glas zu Boden fällt. Auf Silvas Kommentar »Gewonnen. Was sagen Sie dazu?« (»I win. What do you say to that?«) antwortet Bond »Schade um den guten Scotch.« (»It’s a waste of good scotch.«), bevor er Silvas Schergen tötet und Silva mit vorgehaltener Waffe bedroht. Mit Hilfe des Funksenders, den er von Q erhalten und bereits auf der Yacht aktiviert hatte, finden drei britische Melitärhelikopter vom Typ AgustaWestland AW159 Wildcat den Weg zu der Insel. Als diese im richtigen Moment über der Szenerie auftauchen, zeigt Bond Silva voller Genugtuung den Funksender mit den Worten: »Das Neueste aus Abteilung Q. Nennt sich Sender.« (»The latest thing from Q branch. It’s called a radio.«) Dazu ertönen das James-Bond-Thema und zum Abschluss der Szene der James-Bond-Akkord.

Einspielergebnis und Nachfolge

In den Kinos spielte Skyfall rund 1,1 Mrd. USD ein – bis heute das in absoluten Zahlen beste Einspielergebnis aller Bond-Filme.

Auf den Film folgte im Jahr 2015 Spectre, der 24. Bond-Film der EON-Reihe.

Weitere Informationen zu diesem Film

Offizielle Seite zu Skyfall auf 007.com

Skyfall in der IMDb

Skyfall bei Rotten Tomatoes

Deutschsprachige Analysen und Kritiken

Kritik zu Skyfall von Carsten Baumgardt auf Filmstarts.de

Kritik zu Skyfall von Andreas Borcholte im SPIEGEL

Kritik zu Skyfall von Björn Helbig für Kino-Zeit

Kritik zu Skyfall von Dominik Kamalzadeh in Der Standard

Kritik zu Skyfall von Nino Klingler auf critic.de

Kritik zu Skyfall von Tobias Kniebe in der SZ

Kritik zu Skyfall von Susanne Ostwald in der NZZ

Kritik zu Skyfall von Hans Schifferle in der epd Film

Video-Kritik zu Skyfall von Wolfgang M. Schmitt für Die Filmanalyse

Kritik zu Skyfall von Claudius Seidl in der F.A.S.

Englischsprachige Analysen und Kritiken

Kritik zu Skyfall von Peter Bradshaw in The Guardian

Kritik zu Skyfall von Xan Brooks in The Guardian

Kritik zu Skyfall von Dave Calhoun für TimeOut

Kritik zu Skyfall von Tom Charity für CNN

Everything GREAT About Skyfall! von Lee Boucher für CinemaWins

Kritik zu Skyfall von Donald Clarke in The Irish Times

Kritik zu Skyfall von Robbie Collin in The Telegraph

Kritik zu Skyfall von Richard Corliss im TIME Magazine

Kritik zu Skyfall von Manohla Dargis in der New York Times

Video-Analyse zu Skyfall von Joseph Darlington für Being James Bond

Video-Analyse von Wigham Foothill für Class Act

Kritik zu Skyfall von Philip French in The Observer

Kritik zu Skyfall von Todd McCarthy in The Hollywood Reporter

Kritik zu Skyfall von Kate Muir in The Times

Kritik zu Skyfall von Christopher Orr in The Atlantic

Everything Wrong With Skyfall in 4 Minutes Or Less von Jeremy Scott für CinemaSins

Kritik zu Skyfall von John Semley im Slant Magazine

Kritik zu Skyfall von Betsy Sharkey in der Los Angeles Times


Stand: Juli 2023

Goldfinger (Film)

Der wichtigste Bond-Film und eine moderne Midas-Sage

Rating: 4.5 out of 5.

IMDb: 7,7 / 10
Letterbox: 3,8 / 5
Tomatometer: 99 %

Goldfinger ist der dritte Bond-Film der EON-Reihe und zugleich der dritte Film mit Sean Connery als James Bond aus dem Jahr 1964.

Produktion
Gestaltung und Kritik
Handlung und Figuren
Einspielergebnis und Nachfolge
Weitere Informationen zu diesem Film

Vom Verleiher United Artists wurde der Film mit folgendem Trailer beworben:

Produktion

– In Vorbereitung –

Gestaltung und Kritik

– In Vorbereitung –

Handlung und Figuren

– In Vorbereitung –

Einspielergebnis und Nachfolge

Auf Goldfinger folgte im Jahr 1965 Feuerball, der vierte Bond-Film der EON-Reihe.


Stand: Juli 2023

GoldenEye (Film)

Der moderne Modellbau-Klassiker unter den Bond-Filmen

Rating: 5 out of 5.

IMDb-Rating: 7,2 / 10
Tomatometer: 79 %

GoldenEye ist der 17. Bond-Film der EON-Reihe und der erste Film mit Pierce Brosnan als James Bond aus dem Jahr 1995.

Trailer
Produktion
Handlung und Figuren
Künstlerische Gestaltung und Kritik
Einspielergebnis
Weitere Informationen zu diesem Film

Trailer

Vom Verleiher United Artists wurde GoldenEye unter anderem mit folgendem Trailer beworben:

Produktion

Der Film wurde von Januar bis Juni 1995 unter der Regie von Martin Campbell nach einem Drehbuch von Jeffrey Caine, Bruce Feirstein und Michael France gedreht und von Barbara Broccoli und Michael G. Wilson produziert. Der Titel des Films ist inspiriert von Goldeneye, Ian Flemings Anwesen auf Jamaika. Regisseur der Second Unit war Ian Sharp, Bildregisseur war Phil Méheux. Das Produktionsdesign stammt von Peter Lamont; verantwortlich für die Filmmusik war Éric Serra. Die Uraufführung fand am 13. November 1995 in der Radio City Music Hall in New York statt.

Die Produktionskosten für GoldenEye betrugen rund 60 Mio. $.

Künstlerische Gestaltung und Kritik

GoldenEye ist ein moderner Klassiker und einer der letzten Bond-Filme, für deren Produktion Modelle eine zentrale Rolle spielten.

Einspielergebnis und Nachfolge

In den Kinos spielte GoldenEye rund 352 Mio. $ ein.

Auf den Film folgte im Jahr 1997 Der Morgen stirbt nie, der 18. Bond-Film der EON-Reihe.

Weitere Informationen zu diesem Film

Offizielle Seite zu GoldenEye auf 007.com

GoldenEye in der IMDb

GoldenEye bei Rotten Tomatoes

Deutschsprachige Analysen und Kritiken

Kritik zu GoldenEye von Marie Anderson für Kino-Zeit

Englischsprachige Analysen und Kritiken

Kritik zu GoldenEye von David Hunter für The Hollywood Reporter

Kritik zu GoldenEye von Kim Newman im Empire Magazine

Kritik zu GoldenEye von Michael Wilmington für das Chicago Tribune

Stand: Oktober 2021
LI/RE

Liebesgrüße aus Moskau (Film)

Der Hitchcock unter den Bond-Filmen

Rating: 4.5 out of 5.

IMDb: 7,3 / 10
Letterbox: 3,6 / 5
Tomatometer: 97 %

Liebesgrüße aus Moskau ist der zweite Bond-Film der EON-Reihe und zugleich der zweite Film mit Sean Connery als James Bond aus dem Jahr 1963.

Produktion
Gestaltung und Kritik
Handlung und Figuren
Einspielergebnis und Nachfolge
Weitere Informationen zu diesem Film

Vom Verleiher United Artists wurde der Film mit folgendem Trailer beworben:

Produktion

– In Vorbereitung –

Gestaltung und Kritik

Liebesgrüße aus Moskau ist der Hitchcock und der womöglich größte Klassiker unter den Bond-Filmen, der zugleich Anleihen bei Agatha Christies Mord im Orientexpress nimmt. Der Film etabliert eine Vielzahl der stilgebenden Elemente der Bond-Filme, darunter die Pistolenlauf-Sequenz, der Wechsel der Handlung zwischen verschiedenen exotischen Orten und die Rollen des verführerischen »Bond-Girls« sowie des Handlangers der Gegenseite.

Handlung und Figuren

– In Vorbereitung –

Einspielergebnis und Nachfolge

Auf Liebesgrüße aus Moskau folgte im Jahr 1964 Goldfinger, der dritte Bond-Film der EON-Reihe.


Stand: Juli 2023

007 jagt Dr. No (Film)

Der erste (offizielle) Bond-Film und ein Debüt wie ein Botticelli-Gemälde

Rating: 4 out of 5.

IMDb: 7,2 / 10
Letterboxd: 3,4 / 5
Tomatometer: 95 %

007 jagt Dr. No ist der erste Bond-Film der EON-Reihe und zugleich der erste Film mit Sean Connery als James Bond aus dem Jahr 1962.

Produktion
Gestaltung und Kritik
Figuren und Handlung
Einspielergebnis und Nachfolge
Weitere Informationen zu diesem Film

Vom Verleiher United Artists wurde der Film mit folgendem Trailer beworben:

Produktion

007 jagt Dr. No wurde von Januar bis März 1962 unter der Regie von Terence Young nach einem Drehbuch von Johanna Harwood, Richard Maibaum und Berkely Mather auf der Grundlage des sechsten Romans der Reihe Dr. No von Ian Fleming gedreht und von Albert R. Broccoli und Harry Saltzman für EON produziert. Bildregisseur war Ted Moore, den Schnitt verantwortete Peter Hunt. Das Produktionsdesign stammt von Ken Adam. Das von Monty Norman komponierte James-Bond-Thema wurde von John Barry und dessen Orchester eingespielt.

Die Uraufführung fand am 5. Oktober 1962 unter dem englischen Originaltitel »Dr. No« im London Pavilion statt.

Die Produktionskosten für 007 jagt Dr. No betrugen rund 1 Mio. USD.

Gestaltung und Kritik

– In Vorbereitung –

Figuren und Handlung

Pistolenlauf-Sequenz

Der Film beginnt mit der berühmt gewordenen Pistolenlauf-Sequenz, die hier etabliert wird und in die der Schriftzug »HARRY SALTZMAN & ALBERT R.BROCCOLI present« (»HARRY SALTZMAN & ALBERT R.BROCCOLI präsentieren«, ohne Leerzeichen zwischen »R.« und »BROCCOLI«) integriert ist. Zu sehen ist noch nicht der eigentliche Darsteller von James Bond, sondern Stuntman Bob Simmons. Simmons ist somit genau genommen der erste, der die Figur des James Bond auf der Leinwand dargestellt hat.

Maurice Binder, der für die Gestaltung der Titelsequenz verantwortlich zeichnete und die Idee zu der Pistolenlauf-Sequenz hatte, nahm hierfür mittels einer Lochkamera das Innere eines Pistolenlaufs auf; die Felder und Züge des Laufs sind in der Sequenz deutlich zu sehen. Als sich Bond zum Zuschauer dreht und schießt, ertönt zum ersten Mal das von Monty Norman komponierte und von John Barry eingespielte James-Bond-Thema.

Titelsequenz

Anders als in den späteren Filmen folgt auf die Pistolenlauf-Sequenz kein Prolog. Stattdessen schließt sich unmittelbar die Titelsequenz an. Zu sehen sind zunächst farbige Punkte, die sich auf der Leinwand nacheinander zu unterschiedlichen Mustern zusammenfügen. Sodann sehen wir schemenhaft dargestellte, ebenfalls farbig animierte Figuren, während die Musik vom James-Bond-Thema zu einem Stück im Calypso-Stil wechselt. Mehrere Frauen- sowie eine Männerfigur tanzen über den Bildschirm, bis sie schließlich von drei – wiederum schemenhaft dargestellten – Bettlern mit Blindenstöcken abgelöst werden, die von links nach rechts durch das Bild laufen und deren Darstellung mit dem Song Three Blind Mice unterlegt ist, der wiederum den Calypso ablöst:

Die Tötung von John Strangways und Mary Trueblood

Die schemenhaft animierte Titelsequenz blendet unmittelbar in die erste Szene des Films über, die ebenfalls die drei Bettler zeigt, die mit ihren Blindenstöcken durch die Straßen von Kingston laufen und schließlich auf dem Parkplatz des Queens Club angelangen. Im Club spielen vier Herren Bridge. Es handelt sich um den Verbindungsoffizier des MI6 für die Region Karibik Commander John Strangways (Tim Moxon), den Metallurgen Professor Dent (Anthony Dawson), den Kolonialsekretär Pleydell-Smith (Louis Blaazer) und General a. D. Potter. Wie jeden Tag verabschiedet sich Strangways am frühen Abend, um in seinem Haus einen wichtigen Anruf entgegenzunehmen. Auf dem Parkplatz des Clubs begegnet er den drei Bettlern, denen er etwas Geld gibt.

Als Strangways in sein Auto steigen will, wird er von den drei Männern, die offenbar weder blind noch Bettler sind, mit fünf Schüssen hinterrücks getötet. Den Leichnam Strangways laden die drei Männer in einen heranrasenden schwarzen Wagen, bevor sie selbst einsteigen. Als der Wagen losfährt, spiegelt sich in seinen Seitenfenstern das Kamerateam – einer der noch relativ zahlreichen Filmfehler in 007 jagt Dr. No.

Die nunmehr vier Häscher fahren zum Haus von Strangways, in dem Mary Trueblood (Dolores Keator) den täglichen Funkspruch nach London vorbereitet, der nach einem strengen Zeitplan abzusetzen ist. Mit dem in einem Bücherregal verborgenen Funkgerät hat sie die Verbindung der von Strangways und ihr betreuten Station Karibik zum MI6-Hauptquartier bereits hergestellt. Trueblood wartet nervös auf Strangways, als auch sie von den vier Häschern ermordet wird. Diese entwenden außerdem zwei Akten mit den Aufschriften »CRAB KEY« und »DOCTOR NO«. Es handelt sich dabei um die einzige bekannte Filmrolle der Schauspielerin Dolores Keator. Gedreht wurde die Szene in Keators Haus auf Jamaika.

Die Einführung des Titelhelden James Bond

Wir springen von Kingston ins nächtliche London, wo beim Royal Corps of Signals die Funksprüche aus den weltweit verteilten Sendestationen eingehen und auch der Versuch von Mary Trueblood, eine Verbindung mit London herzustellen, registriert worden ist. Die Sprechverbindung ist abgebrochen, was als Warnzeichen gedeutet und vom diensthabenden Foreman of Signals sogleich an den MI6 gemeldet wird.

Ein weiterer Szenenwechsel führt den Zuschauer in den feinen Londoner Club Le Cercle. Ein Nichtmitglied verlangt am Eingang nach einem gewissen James Bond, der sogleich vom Clubdiener gesucht wird. An einem der Spieltische sehen wir eine elegante Dame im roten Kleid (Eunice Gayson), wie sie Baccarat spielt. Von ihrem männlichen Gegenspieler, der die Bank hält und gewinnt, sind auf Grund der Kameraeinstellung nur die Hände zu sehen. Die Dame lässt sich nicht entmutigen, obwohl das Glück auf Seiten der Bank zu sein scheint. Ihr Gegenspieler beginnt daraufhin folgenden Dialog:

»Ich bewundere Ihren Mut, Miss …«
»Trench. Sylvia Trench. Ich bewundere Ihr Glück, Mister …«
»Bond. James Bond.«

(»I admire your courage, Miss …«
»Trench. Sylvia Trench. I admire your luck, Mister …«
»Bond. James Bond.«)

Der Gegensatz von »Mut« (»courage«) und »Glück« (»luck«) zeigt deutlich, dass Trench in diesem Dialog gegenüber Bond die Oberhand behält. Bei den Worten »Bond. James Bond.« sehen wir den sich nach dem von Sylvia Trench vorgegebenen Muster vorstellenden James Bond (Sean Connery) zum ersten Mal in der Naheinstellung, während das James-Bond-Thema ertönt. Bond, der ein Hemd von Turnbull & Asser und einen Smoking von Anthony Sinclaire trägt, zündet sich während seiner Vorstellung lässig eine Zigarette an. Auf eine Erhöhung des Limits lässt er sich bereitwillig ein. Noch einmal gewinnt er mit neun gegen Trenchs acht Punkte, bevor er vom Clubdiener fortgerufen wird. Mit zahlreichen selbstbewusst vorgetragenen Anspielungen verabschieden sich Trench und Bond voneinander. Musikalisch untermalt wird die Szene vom James-Bond-Thema.

Hier die am 2. März 1962 gedrehte und mittlerweile berühmt gewordene Szene, mit der James Bond eingeführt wird:

Universal Exports, Miss Moneypenny und M

Der herbeigerufene Bond erscheint in den Londoner Räumen seines Arbeitgebers »Universal Exports«, der Deckfirma des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6. Er betritt das mit Blumenbildern geschmückte Vorzimmer seines Vorgesetzten, wirft seinen Hut mit einer gekonnten Handbewegung auf den Kleiderständer und beginnt, mit der charmanten Sekretärin Miss Moneypenny zu flirten. Nach kurzer Zeit zeigt ein von Rot nach Grün wechselndes Licht über der doppelten, mit Leder gepolsterten Tür an, dass Bond eintreten möge.

Als Bond das mit Bildern von Schiffen geschmückte Dienstzimmer seines Vorgesetzten M (Bernard Lee) mit den Worten »Guten Abend, Sir!« (»Good evening, Sir!«) betritt, weist dieser ihn ohne ein Wort der Begrüßung darauf hin, dass es 03:00 Uhr am Morgen sei. Auf die Frage »Wann schlafen Sie eigentlich, 007?« (»When do you sleep, 007?«) antwortet Bond: »Jedenfalls nie im Dienst, Sir.« (»Never on the firm’s time, Sir.«) M, von dem nicht klar wird, ob er zu dieser Zeit noch immer arbeitet oder ob er ausnahmsweise so früh im Büro erschienen ist, klärt Bond darüber auf, dass die Funkverbindung zur Station Jamaika am Abend abgebrochen ist. Nachforschungen hätten ergeben, dass sowohl der Verbindungsoffizier der Region Strangways als auch dessen Sekretärin Trueblood verschwunden seien. Strangways habe zuletzt einen Bericht der Amerikaner überprüft, wonach deren von Cape Canaveral gesteuertes Raketenprogramm gestört worden sei. Die Amerikaner vermuten die Quelle der Störung in der Region Jamaika.

M erregt sich zusehends und versucht, zur Beruhigung seine Pfeife anzuzünden. Ein von Bond angebotenes Feuerzeug ignoriert er. Die CIA habe einen gewissen Felix Leiter nach Jamaika geschickt, um mit John Strangways zusammenzuarbeiten. Bond, der angibt, bereits von Leiter gehört zu haben, sei auf den 07:00-Uhr-Flug nach Kingston gebucht. Über das Intercom ruft M nach dem Waffenmeister, bevor er Bond den Auftrag erteilt, herauszufinden, was mit Strangways geschehen ist.

Major Boothroyd und die Walther PPK

Als der Waffenmeister eintritt, fordert M Bond auf, sein Jackett auszuziehen und seine Waffe auszuhändigen. Mit Missbilligung nimmt M zur Kenntnis, dass Bond noch immer eine Handfeuerwaffe vom Typ Beretta trage. Der Waffenmeister soll Bond zum letzten Mal über diese Pistole aufklären. Er beschreibt Bonds Beretta M1934 als angenehm zu tragende, leichte Waffe, die gut in eine Damenhandtasche passe, aber keine Stoppwirkung habe. Bond widerspricht: Die Beretta leiste ihm seit zehn Jahren gute Dienste. M erinnert ihn daran, dass die Waffe bei Bonds letztem Einsatz versagt habe, was für 007 einen sechsmonatigen Krankenhausaufenthalt nach sich zog. Sein Doppelnullstatus bedeutet eine Lizenz zu töten, nicht getötet zu werden. Zudem führt M an, die Todesrate in der Doppelnullabteilung sei um 40 % gefallen, seit er die Leitung des MI6 (tatsächlich spricht M hier trotz der hörbar nachbearbeiteten Tonspur vom »MI7«) übernommen habe. Dies solle so bleiben. Wolle Bond nicht zurück in den Innendienst wechseln, habe er von nun an eine Waffe vom Typ Walther zu tragen. Zähneknirschend erklärt sich Bond einverstanden.

Der Waffenmeister (Peter Burton) präsentiert eine Pistole, die er als Walther PPK bezeichnet, bei der es sich tatsächlich jedoch nicht um die Kurzversion PPK, sondern um die Standardversion Walther PP handelt – einer von mehreren Filmfehlern in Bezug auf Waffen. Die neue Pistole zeichne sich vor allem durch eine hohe Durchschlagskraft aus, so dass insbesondere die amerikanische CIA auf sie schwöre. M dankt dem Waffenmeister, den er nun als Major Boothroyd anspricht, und schickt ihn und Bond fort. Bond ruft er jedoch an der Tür zurück – mit der Bitte, er möge die Beretta dalassen. Diese hatte Bond heimlich wieder an sich genommen, bevor er ging. Eine weitere Unterhaltung zwischen Bond und Moneypenny im Vorzimmer verhindert M, indem er seine Sekretärin über das Intercom anweist, Bond nicht weiter aufzuhalten, da dieser in Eile sei. Als er geht, schenkt Bond Moneypenny zum Abschied die Holzkiste der Walther PPK.

Ein seltener Blick in Bonds Wohnung

Zum ersten von insgesamt nur drei Malen in der Reihe (siehe daneben in Leben und sterben lassen sowie Spectre) sieht der Zuschauer nun James Bond, in seiner Privatwohnung. Bereits kurz nach dem Betreten des mit Bildern von Automobilen geschmückten Appartements hört Bond aus dem Wohnzimmer Geräusche. Als er mit gezogener Waffe die Tür zum Wohnzimmer aufstößt, erkennt er Sylvia Trench, die ein Nachthemd trägt und sich die Zeit mit Minigolf vertreibt. Mit ihrer Anziehungskraft kann sie Bond leicht überzeugen, vor seiner Abreise noch Zeit für sie zu finden.

Bonds Ankunft auf Jamaika

Bond landet an Bord einer Maschine der Fluggesellschaft Pan American vom Typ Boeing 707 – womöglich ein versteckter Hinweis auf seine Kennnummer 007 – auf Jamaika. Der Flug mit der Flugnummer 323 hat ihn aus New York nach Kingston gebracht. Bonds Ankunft wird im Terminal von CIA-Agent Felix Leiter (Jack Lord) beobachtet. In letzter Sekunde kann Bond mit seinem Hut verhindern, dass eine vermeintliche Reporterin (Marguerite-LeWars) ein Foto von ihm macht. Bevor er ein Taxi nehmen kann, wird Bond von einem Fahrer (Reginald Carter) angesprochen, der sich als Mr. Jones vorstellt und behauptet, vom Gouverneur geschickt worden zu sein, um Bond abzuholen. Durch einen Anruf in der Residenz des Gouverneurs findet Bond jedoch heraus, dass – wie vereinbart – kein Fahrer geschickt worden ist, um kein Aufsehen zu erregen. Bond lässt sich jedoch gegenüber Mr. Jones nichts anmerken, steigt in dessen Wagen und bittet darum, umhergefahren zu werden. CIA-Agent Felix Leiter nimmt die Verfolgung auf.

Es entwickelt sich eine Verfolgungsjagd, die Bond dadurch beendet, dass er Mr. Jones scharf rechts abbiegen lässt. Bond geht davon aus, der Verfolger stecke mit Mr. Jones unter einer Decke. Er zwingt Jones mit vorgehaltener Waffe zum Aussteigen und will ihn zum Reden bringen. Doch nach kurzem Kampf beißt Jones lieber auf eine Zyankali-Kapsel, die in einer Zigarette versteckt war, als seinen Auftraggeber preiszugeben, was Bond sichtlich erschreckt.

Bond steuert den Wagen nun selbst zu seiner Verabredung mit dem Kolonialsekretär und hält vor dessen Residenz, den toten Mr. Jones auf der Rückbank. In der Residenz weiß sich der Kolonialsekretär keinen Reim auf die Vorgänge zu machen. Polizeikommissar Duff (William Foster-Davis) teilt mit, der Wagen sei gestohlen, der bisher nicht identifizierte Fahrer stamme nicht aus Kingston. Bond lässt sich berichten, dass die drei Männer, mit denen Strangways im Queens Club Bridge Bridge spielt, diejenigen Personen sind, die ihn vor seinem Tod zuletzt gesehen haben. Neben dem Kolonialsekretär sind dies der Metallurge Professor Dent sowie der General a. D. Potter. Bond möchte die Männer unauffällig treffen und dafür vom Kolonialsekretär in die Bridge-Runde eingeführt werden. Zuvor wünscht er jedoch das Haus Strangways zu sehen.

Mit Kommissar Duff kommt Bond am Haus Strangways an. Als die beiden aussteigen, laufen im Hintergrund – allein von Kommissar Duff kurz bemerkt – die drei Bettler mit ihren Blindenstöcken vorbei. Im Haus ist ein Blutfleck zu sehen – das Blut der Blutgruppe 0 Rh+ stammt von Mary Trueblood, der Sekretärin von Commander Strangways. Das im Bücherregal verborgene Funkgerät war noch eingeschaltet, als die Polizei eintraf. In einem Buch des schottischen Geologen Charles Lyell mit dem Titel Geological Configuration. II Eastern Caribbean findet Bond eine Quittung des Labors von Professor Dent über eine geologische Analyse. Auf einem Foto erkennt Bond neben Strangways den Mann, der den Wagen Fuhr, der Bond auf der Fahrt vom Flughafen zur Residenz des Gouverneurs verfolgt hat. Es handelt sich um einen ortsansässigen Fischer.

In seinem Hotelzimmer angekommen lässt sich Bond einen Vodka-Martini »medium-dry« zubereiten, und zwar »mixed like you said, Sir, not stirred« (hieraus wird in der deutschen Synchronfassung jedoch ein Vodka-Martini »trocken, wie Sie gesagt haben, nicht umgerührt«). Bond sichert – ganz im Stil eines Geheimagenten – seinen Koffer sowie die Türen des Kleiderschranks mit Talkum beziehungsweise einem Haar, um Nachstellungen später erkennen zu können, bevor er zum Queens Club aufbricht.

Im Queens Club erfährt Bond von General a. D. Potter, dass sich Strangways in den vergangenen Wochen häufig von Quarrel habe aufs Meer hinausfahren lassen, einem Fischer von den Cayman Islands, dessen Boot im Hafen liege.

Bond sucht Quarrel (John Kitzmiller) am Hafen auf. Dieser gibt sich jedoch zunächst abweisend. Auf Bonds Frage, wohin er Strangways in den vergangenen Wochen mit seinem Boot gebracht habe, antwortet er ausweichend und provokant. Auch weigert er sich, Bond mit seinem Boot hinauszufahren. Bond verfolgt Quarrel bis zu einem Hafenrestaurant, in dem Quarrel ihn in einen Hinterhalt lockt. Quarrel und der Restaurantinhaber Puss Feller (Lester Pendergast) greifen Bond an, dem es jedoch gelingt, die beiden Männer zu überwältigen. Plötzlich steht derjenige Mann mit gezogener Waffe in der Tür, der Bond bereits seit seiner Ankunft am Flughafen beobachtet hatte. Der Mann nimmt Bond seine Walther PPK ab und lässt ihn von Quarrel durchsuchen. Daraufhin reicht er Bond seine PPK zurück und stellt sich als Felix Leiter von der CIA vor. Beide Männer kämpfen auf derselben Seite. Leiter berichtet, er habe Bond bereits Flughafen erkannt, allerdings Verdacht geschöpft, als dieser mit einem Helfer der Gegenseite im Wagen davongefahren sei. Leiter stellt Bond noch einmal die beiden Verbündeten Quarrel und Puss Feller vor.

Den Abend verbringen Bond, Leiter und Quarrel in Puss Fellers Strandbar. Leiter berichtet, die Amerikaner seien auf Grund ihres Raketenprogramms nervös. Strangways sei jedoch davon ausgegangen, die Störungen könnten nicht von der Insel stammen. Quarrel berichtet, Strangways und er hätten beinahe alle Inseln im Umkreis sorgfältig untersucht. Nur Crab Key hätten sie nicht genauer untersuchen können, da sie die Insel nicht haben betreten dürfen. Bevor Leiter genauer ausführen kann, versucht dieselbe Frau, die Bond bereits am Flughafen fotografieren wollte, noch einmal, ein Foto von ihm zu machen. Bond befiehlt Quarrel, die Frau und ihre Kamera herbeizuholen. Die Frau behauptet zunächst, als freie Fotografin für den Daily Gleaner zu arbeiten. Obwohl Quarrel ihr den Arm verdreht und Schmerzen zufügt, will sie ihren wahren Auftraggeber nicht nennen. Nachdem sie Quarrel mit einer zerbrochenen Blitzbirne im Gesicht verletzt hat, zerstört Bond ihre Aufnahmen, um sie dann gehen zu lassen. Die Frau schwört, dass die drei Männer die Aktion bereuen würden. Bond wirft die Frage auf, wer seine Leute derart in Angst und Schrecken versetze, dass sie freiwillig Zyankali schlucken oder sich den Arm brechen lassen, statt ihren Auftraggeber zu verraten.

Leiter berichtet weiter, Crab Key gehöre einem Chinesen, der niemanden auf die Insel lasse. Amerikanische Aufklärungsflugzeuge hätten auf Crab Key nichts als eine Bauxit-Mine und ein Radar-Frühwarnsystem. Beides sei nicht illegal. Quarrel zeigt sich eingeschüchtert, da Freunde von ihm, die einst zu Crab Key ausgefahren waren, nicht zurückkamen. Leiter bestätigt, dass die ortsansässigen Fischer einen Bogen um die Insel machen. Quarrel berichtet, er habe Strangways nur bei Nacht auf die Insel gebracht, um Gesteins-, Sand- und Gewässerproben zu nehmen und sogleich zurückzufahren. Bond beginnt, sich für Crab Key zu interessieren. Doch das einzige, was Leiter über den Eigentümer der Insel berichten kann, ist dessen Name: Dr. No.

Als Bond an diesem Abend in sein Hotel zurückkehrt, wird ein Anschlag der drei vermeintlichen Bettler, die bereits Commander Strangways getötet haben, auf sein Leben durch einen zufällig vorbeifahrenden Wagen vereitelt.

Der verdächtige Professor Dent

Am nächsten Morgen sucht Bond Professor Dent in dessen Laboratorium auf. Das Set für Dents Laborräume ähnelt auffällig dem Set, das für Bonds Hotelzimmer verwendet wird – womöglich eine Konzession an das relativ geringe Budget des Films. Bond befragt Dent nach der Bedeutung der Quittung, die er in Strangways Haus gefunden hatte. Laut Dent handelte es sich um Gesteinsproben, die jedoch keinerlei Besonderheiten aufgewiesen haben. Auf Bonds Frage, ob die Proben womöglich von Crab Key stammten, antwortet der sichtlich nervöse Professor Dent, dies sei aus geologischen Gründen ausgeschlossen.

Nach Bonds Besuch drängt Professor Dent einen der Fischer, ihn nach Crab Key zu fahren. Der Zuschauer sieht eine – teilweise mithilfe von Modellen gefilmte – industrielle Hafenanlage auf der Insel. Der sichtlich verängstigte Professor Dent wird von Wachen in einen modernen anmutenden Raum mit automatischen Schiebetüren gebracht. Durch einen kreisrunden, mit einem Gitter versehenen Ausschnitt in der Decke fällt Licht in den Raum. In einer leicht erhöhten Ecke steht ein einzelner Stuhl. Dieses von Ken Adam gestaltete Set wirkt simpel und eindrucksvoll, schlicht und erdrückend zugleich.

Eine elektrisch verstärkte, ruhige Stimme fordert Dent auf, Platz zu nehmen. Auf die Frage, warum er bei Tageslicht gekommen sei und damit seine Anweisungen missachtet habe, antwortet Dent – hilflos in den Raum sprechend –, er habe keine Wahl gehabt, da Bond ihn am Morgen aufgesucht habe. Die Stimme fragt, warum Bond trotz des Befehls, ihn zu töten, noch immer am Leben sei. Dent antwortet: »Unsere Versuche sind fehlgeschlagen.« (»Our attempts failed.«), woraufhin ihn die Stimme korrigiert: »Ihre Versuche. Fehlschläge schätze ich nicht. Sie werden hoffentlich nicht noch einmal versagen, Professor?« (»Your attempts failed. I do not like failure. You are not going to fail me again, professor?«) Die Stimme stellt klar, dass Dent verantwortlich sei, wenn Bond es unternehmen, auf Crab Key Untersuchungen anzustellen. Mit einer Vogelspinne soll Professor Dent Bond in der folgenden Nacht töten.

Nächtliche Begegnung mit einer Vogelspinne

Als Bond am Abend in sein Hotelzimmer zurückkehrt, ergibt die Überprüfung der zuvor angebrachten Sicherungen, dass das Zimmer in der Zwischenzeit durchsucht worden ist. Mitten in der Nacht wacht Bond plötzlich auf. Unter seiner Bettdecke kommt eine Vogelspinne hervorgekrochen, die seinen linken Arm und seine Schulter hinaufläuft. Bond beobachtet das Tier aus nächster Nähe, gezeichnet von der Angst vor einem Biss. Als die Spinne schließlich auf sein Kopfkissen läuft, springt er in hohem Bogen aus dem Bett und schlägt das Tier mit einem Schuh tot. Er betrachtet die Szene für eine Sekunde, hält sich dann den Bauch und verlässt das Zimmer in Richtung Bad.

Trotz erkennbarer technischer Tricks wirkt die Szene bis heute eindrucksvoll und verstörend auf den Zuschauer:

Die verdächtige Miss Taro

Am folgenden Morgen sucht Bond erneut den Kolonialsekretär Pleydell-Smith in der Residenz des Gouverneurs auf. Die Sekretärin des Kolonialsekretärs Miss Taro (Zena Marshall) teilt auf Nachfrage mit, dass die beiden Akten zu Dr. No verschwunden sind. Bond ist angesichts dieser Nachricht nicht überrascht. Er nimmt ein Paket an sich, das mit der Diplomatenpost aus London für ihn angekommen ist. Beim Hinausgehen überrascht er mit Absicht Miss Taro, die an der Tür gelauscht hatte. Ihre peinliche Berührung nutzt er aus, um sich für den Nachmittag mit ihr zu verabreden.

In dem Paket aus London befand sich ein Geigerzähler, mit dem Bond nun Quarrels Boot untersucht. Auch Felix Leiter stößt hinzu. Es zeigt sich, dass an der Stelle des Bootes, an der die Gesteinsproben von Crab Key lagen, erhöhte Strahlungswerte nachzuweisen sind. Das Gestein der Insel ist also radioaktiv, obwohl Professor Dent behauptet hatte, es weise keinerlei Besonderheiten auf.

Bond will Crab Key in der folgenden Nacht besuchen. Es gelingt ihm jedoch nur mit Mühe, Quarrel dazu zu bringen, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Dieser fürchtet sich nicht zuletzt vor einem Drachen, den es auf der Insel geben soll. Schließlich verabreden sich Bond, Leiter und Quarrel für den Abend, um zu Crab Key überzusetzen.

Miss Taro erreicht Bond per Telefon in seinem Hotel. Sie schlägt vor, dass er sie in ihrem Haus in den Bergen besuche. Die Strecke von Kingston bis zu ihrer Adresse (von ihr angegeben als Magenta Drive 239) erklärt sie ihm genau. Auf halbem Weg wird Bond jedoch von einem Wagen verfolgt, der versucht, ihn mit halsbrecherischen Manövern von der Fahrbahn zu drängen. Als plötzlich ein Baufahrzeug die Straße versperrt, kann Bond mit seinem flachen Cabriolet darunter hindurchfahren, während die Verfolger selbst von der Straße abkommen und einen Abhang hinunterstürzen, woraufhin ihr Wagen explodiert.

Als Bond bei Miss Taro ankommt, ist diese sichtlich irritiert, ihren Gast zu sehen. Sie hat soeben geduscht und erhält nun einen Anruf. Mit gedämpfter Stimme informiert sie den Anrufer, dass Bond soeben bei ihr erschienen sei. Sie werde versuchen, ihn für einige Stunden in ihrem Haus festzuhalten. Als sich Bond nähert, legt sie auf, um sich ihm hinzugeben.

Später besteht Bond darauf, ein Taxi zu rufen, um in Kingston essen zu gehen. Das Taxi bestellt er an die Adresse 2171 Magenta Drive, was Miss Taro durch Kopfnicken bestätigt – obwohl sich die Adresse von derjenigen unterscheidet, die sie Bond gegeben hatte. Erst als Bond sie in den Wagen setzt, erkennt Miss Taro, dass es sich nicht um ein Taxi handelt. Im Fonds sitzt Kommissar Duff. Bond hat die Polizei verständigt, die Miss Taro nun abholt. Als der Wagen losfährt, spuckt sie Bond, der zurückbleibt, ins Gesicht – eine letzte Geste der Verachtung.

Bond kehrt zurück in das Haus von Miss Taro und richtet alles so her, als ob Miss Taro und er im Bett schliefen, um sich dann mit geladener Waffe und aufgestecktem Schalldämpfer in einem Sessel hinter der Schlafzimmertür zu postieren und zu warten.

Das Ende von Professor Dent

Nachdem sich Bond einige Zeit mit Patience vertrieben hat, betritt ein Mann das Haus, öffnet vorsichtig die Schlafzimmertür und zielt auf das Bett, um die darin vermeintlich Schlafenden mit sechs Schüssen zu töten. Es handelt sich um Professor Dent, den Bond nun mit vorgehaltener Waffe stellt, noch immer im Sessel sitzend. Bond schaltet das Licht ein und beginnt ein Gespräch mit Dent, in dem er diesem mitteilt, dass er bereits im Queens Club Verdacht gegen Dent geschöpft habe. Denn Dent habe als einziger Strangways neue Sekretärin gesehen. Zudem habe Dent später nicht erwähnt, dass die von Strangways gesammelten Gesteinsproben radioaktiv waren. Während des Gesprächs versucht Dent, seine auf dem Boden liegende Waffe zu erreichen, was Bond offenbar ignoriert. In dem Moment, in dem Dent offenbaren will, für wen er arbeitet, nimmt er die Waffe vom Boden auf, richtet sie auf Bond und drückt ab – doch ohne Erfolg. Bond bemerkt kühl: »Sie haben ‘ne sechsschüssige Smith Wesson und die sechs Dinger sind in der Matratze.« (»That’s a Smith & Wesson. And you’ve had your six.«)

Bond tötet den nunmehr wehrlosen Professor Dent aus geringer Entfernung mit zwei Schüssen aus seiner Waffe, bevor er den Schalldämpfer abzieht und mit Verachtung auf die Leiche des Professors blickt:

Nächtliche Überfahrt nach Crab Key

Am Abend trifft Bond — auf Grund der Komplikationen mit Miss Taro deutlich verspätet — Felix Leiter und Quarrel am Hafen. Die drei Männer fahren mit zwei Booten — einem Motor- und einem Segelboot — hinaus. Quarrel ist nervös angesichts der Reise nach Crab Key. Nach einiger Zeit wechseln Bond und Quarrel in das unmotoritiserte Boot, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, während Leiter das motorisierte Boot zurückfährt, bevor er sich noch mit einer letzten Bemerkung über Quarrels Angst vor Crab Key mit und dem angeblich auf ihr lebenden Drachen lustig macht.

Nach einigen weiteren Seemeilen holt Bond auch das Segel ein, um nicht vom Radar erfasst zu werden. Auf der Insel angekommen, befiehlt er Quarrel, das Boot zu tarnen. Quarrel betäubt seine Angst weiter mit dem Rum, den er als einzige Verpflegung mitgenommen hat.

Aufeinandertreffen mit Honey Rider

Am nächsten Morgen wird Bond in seinem Versteck von einer Frauenstimme geweckt, die in der Ferne erklingt. Eine unbekannte, blonde Schönheit (Ursula Andress) singt das Lied »Underneath the Mango Tree«, während sie nur mit einem weißen Bikini bekleidet aus dem Meer steigt und an den Strand kommt, um die von ihr gesammelten Muscheln zu säubern. Bond beobachtete die Unbekannte zunächst aus der Deckung, gibt sich dann jedoch zu erkennen, indem er laut in den Refrain ihres Liedes einstimmt. Die Unbekannte erschrickt und vermutet, Bond wolle ihre Muscheln stehlen. Sie fasst jedoch nach kurzer Zeit Vertrauen und stellt sich als Honey Rider vor, während Bond nur seinen Vornamen James nennt. Als er erfährt, dass Honey ein Segelboot genutzt hat, um auf die Insel zu kommen, ahnt Bond, dass sie entdeckt wurden. Und tatsächlich warnt Quarrel in diesem Moment vor einem Schnellboot, das sich rasch nähert.

Einspielergebnis und Nachfolge

In den Kinos spielte der Film rund 60 Mio. USD ein – bis heute das im Verhältnis zu den Produktionskosten relativ beste Einspielergebnis aller Bond-Filme.

Auf 007 jagt Dr. No folgte im Jahr 1963 Liebesgrüße aus Moskau, der zweite Bond-Film der EON-Reihe.

Weitere Informationen zu diesem Film

Offizielle Seite zu 007 jagt Dr. No auf 007.com

007 jagt Dr. No in der IMDb

007 jagt Dr. No bei Rotten Tomatoes

Englischsprachige Analysen und Kritiken

Kritik zu 007 jagt Dr. No von Nick Cramp für die BBC

Kritik zu 007 jagt Dr. No von Bosley Crowther in der New York Times

Kritik zu 007 jagt Dr. No von Jake Tropile für Film Inquiry


Stand: Juli 2023

Im Geheimdienst Ihrer Majestät (Film)

Ein Solitär unter den Bond-Filmen

Rating: 3 out of 5.

IMDb Rating: 6,7 / 10
Tomatometer: 81 %

Im Geheimdienst Ihrer Majestät ist der sechste Bond-Film der EON-Reihe und der einzige Film mit George Lazenby als James Bond aus dem Jahr 1969.

Produktion
Gestaltung und Kritik
Handlung und Figuren
Einspielergebnis und Nachfolge
Weitere Informationen zu diesem Film

Vom Verleiher United Artists wurde der Film mit folgendem Trailer beworben:

Produktion

Der Film wurde von Oktober 1968 bis Mai 1969 unter der Regie von Peter Hunt nach einem Drehbuch von Richard Maibaum auf der Grundlage des Romans Im Geheimdienst Ihrer Majestät von Ian Fleming gedreht und von Harry Saltzman und Albert R. Broccoli produziert. Regisseur der Second Unit war John Glen, Bildregisseur war Michael Reed. Das Produktionsdesign stammt von Syd Cain; die Filmmusik wurde komponiert, dirigiert und arrangiert von John Barry.

Die Uraufführung fand am 18. Dezember 1969 unter dem englischen Originaltitel On Her Majesty’s Secret Service im Odeon Leicester Square in London statt.

Die Produktionskosten für Im Geheimdienst Ihrer Majestät betrugen rund 8 Mio. USD.

Gestaltung und Kritik

– In Vorbereitung –

Handlung und Figuren

– In Vorbereitung –

Einspielergebnis und Nachfolge

In den Kinos spielte Im Geheimdienst Ihrer Majestät rund 82 Mio. USD ein.

Auf den Film folgte im Jahr 1971 Diamantenfieber, der siebte Bond-Film der EON-Reihe.


Stand: Juli 2023